Nach neuen Ausschreitungen ultra-orthodoxer Juden bei Protesten gegen die Corona-Massnahmen hat die israelische Polizei am Dienstag 14 Festnahmen vermeldet.
Proteste ultra-orthodoxer Juden in Mea Schearim
Proteste ultra-orthodoxer Juden in Mea Schearim - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Demonstranten protestieren gegen Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

Im Jerusalemer Stadtteil Mea Schearim setzten Demonstranten Müllbehälter in Brand und bewarfen die Polizisten mit Tomaten, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Polizei setzte einen Wasserwerfer ein, um die Menschen auseinanderzutreiben.

In einer Erklärung der Polizei war auch von Strassenblockaden und Steinwürfen die Rede. Die Polizisten seien angegriffen worden, als sie die bestehenden Lockdown-Bestimmungen durchsetzen wollten. Acht Festnahmen erfolgten in Jerusalem, drei in der ultra-orthodoxen Siedlung Modiin Ilit im Westjordanland und drei weitere in einem Viertel der Stadt Beit Schemesch. Die Auseinandersetzungen halten schon seit Tagen an. In der Nacht zum Montag war in Bnei Brak bei Tel Aviv ein Bus gestürmt und in Brand gesetzt worden. Danach gab es zehn Festnahmen.

Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte, die Polizei setze zurecht «harte Mittel» gegen jene ein, die «die Gesetze nicht beachten». In Israel ist seit Ende Dezember ein dritter Lockdown in Kraft. Allein im Januar gab es bislang mehr als 1000 Corona-Todesfälle. Am Dienstag wurden alle internationalen Flugverbindungen ausgesetzt. Die Massnahme soll mindestens bis zum 31. Januar in Kraft bleiben. Zugleich treiben die Behörden weit schneller als in anderen Ländern eine Impfkampagne voran. Bislang wurden bereits 2,5 Millionen der neun Millionen Einwohner des Landes gegen Corona geimpft.

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