Der Genfer Autosalon ist abgesagt. Beim Küsnachter Unternehmen Micro Mobility Systems entschloss man sich daher, die Präsentation des Microlino 2.0 vorzuziehen.
Microlino 2.0
Erstmals in echt zu sehen: Der Microlino 2.0. - Micro Mobility Systems
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nachdem der Genfer Autosalon abgesagt wurde, stellt Micro seine neuen Produkte selbst vor.
  • Erstmals wurde der Prototyp des Microlino 2.0 gezeigt.

«Für uns ist das natürlich ein Schock»: Bereits vergangenen Freitag äusserte Oliver Ouboter, COO von Micro Mobility Systems, seine Enttäuschung über die Absage des Autosalons in Genf. Das Unternehmen aus Küsnacht hat nicht lange gefackelt und die Vorstellung seiner neuen Produkte in einen Livestream vorgezogen.

Im Livestream von gestern Mittwochabend bekam die Öffentlichkeit erstmals den neuen Microlino 2.0 zu sehen. Mit dem elektrischen Mini-Fahrzeug will Micro neue Bereiche der Mikromobilität erschliessen. Das Unternehmen war in den 90er-Jahren mit dem Micro-Scooter Auslöser des weltweiten Booms der kleinen Kickroller. Nun strebt das Unternehmen Grösseres an.

Microlino 2.0
Familie Ouboter (v.l.n.r.: Oliver, Wim und Merlin) präsentiert ihre neuen Micro-Produkte: Den Microlino 2.0 und die Microletta. - Micro Mobility Systems

Der Bereich der Mikromobilität hat sich stark verändert: Der Fortschritt in der E-Mobilität hat zahlreiche neue Konzepte des individuellen Nahverkehrs hervorgebracht. Schon länger produziert Micro E-Scooter, deren neueste Generation im Livestream erstmals gezeigt wurde. Der Microlino 2.0 soll Micro einen neuen Markt im mittleren Reichweitenbereich erschliessen.

Microlino 2.0?

Ein wenig erstaunt die Bezeichnung des neuen Elektroautos – schliesslich wurde kein einziger Microlino an Kunden ausgeliefert. «Das erste Design des Microlino wurde bereits 2015 gezeigt. Wir wollten, dass der Microlino auch 2025 noch modern aussieht», sagte Oliver Ouboter an der Vorstellung. Dafür wurde das Design des Elektroautos gemeinsam mit der Community der 17'000 Vorbesteller überarbeitet.

Am Grundkonzept hat sich nichts verändert. Das Gefährt orientiert sich an der «Isetta», einem Kleinstauto aus den 50er Jahren. Von diesem wurde die Tür auf der Vorderseite des Fahrzeugs übernommen.

Microlino 2.0
Das neue Armaturenbrett des Microlino 2.0: An der Stange lassen sich Montierungen für Smartphone, Lautsprecher und anderes Zubehör anbringen. - Micro Mobility Systems

Auch technisch wurden in den fünf Jahren der Planung viele Konzepte überarbeitet. Dafür holte man Peter Müller als neuen CTO ins Projekt. Der Manager war zuvor in der deutschen Automobilbranche tätig.

Vieles hat sich beim Microlino 2.0 verändert. Der Preis des Fahrzeugs soll jedoch nach wie vor bei rund 12'000 Euro liegen, die Reichweite bei 200 Kilometern. Nun soll es bald konkret werden: Der Produktionsstart ist für 2021 angesetzt.

Neuer E-Roller

Ausserdem wurde erstmals die Microletta gezeigt. Der dreirädrige E-Roller ist derzeit noch ein Konzept. In den ersten vier Tagen seit der Ankündigung seien bereits 500 Vorbestellungen eingegangen. Ouboter freut sich: «Wir waren sehr überrascht von der riesigen Nachfrage nach der Microletta und überlegen uns, das Projekt etwas zu beschleunigen.»

Der Roller soll einst 4900 Euro kosten.

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