Galaxy Note 20 und Tablet S7: Samsung spannt mit Microsoft zusammen

Mit etwas Verspätung startete heute kurz nach 16 Uhr der Samsung Unpacked Event im Livestream. Zunächst baute sich etwas Skepsis auf: So fehlte in der Sequenz, die in Endlosschleife vor dem Livestream gespielt wurde, jeglicher Ton. Und auch, als das Audio wieder vorhanden war, spielte Samsung abermals dieselbe Sequenz.

Um 16:08 ging es dann los. Mit Animation und musikalischer Untermalung startete der Event. Der Sprecher tritt auf die Bühne, im Hintergrund rund hundert Mitarbeiter Samsungs im Livestream zugeschaltet.

Mit dem Motto «Putting Consumers at the Center» auf der Leinwand erzählt er von den Motiven Samsungs. Üblicher PR-Talk.

TM Roh, President and Head of Mobile Communications: «Gerade zu dieser schwierigen Zeit sind Menschen abhängig von Technologie» Beispiele: Schule, Fitness via Videochat.

Dann werden die neuen Gerätschaften vorgestellt.

Die Smartphones sind 6,7 und 6,9 Zoll gross. Beide kommen mit einem überarbeiteten S Pen daher, dessen Latenz auf 9 Millisekunden reduziert wurde. Der Akku soll in nur 30 Minuten auf 50 Prozent geladen werden können.

Auch die Kamera hat es in sich. Auf der Rückseite finden sich drei Linsen: Ultraweitwinkel mit 12 Megapixel, Weitwinkel mit 108 und Tele-Objektiv mit 12 Megapixel.

Was die Farben angeht, setzt Samsung auf Bronze, respektive «Mystic Bronze», wie es Samsung nennt. Weiter gibt es die Farben Mytic Glass, Mystic White, Mystic Black und Mystic Green. Während das Note 20 eine mit Polycarbonat überzogene Rückseite hat, ist es beim Ultra sogenanntes Corning Gorilla Glass Victus.

Das Note 20 Ultra kommt mit einer Bildwiederholrate von 120 Hertz. Das reguläre Note 20 kann 60 Bilder pro Sekunden anzeigen. Beide Modelle kommen in einer Variante mit 5G und einer Variante ohne 5G.

Laut Samsung ist in den neuen Notes der bisher stärkste Prozessor der Galaxy-Reihe verbaut: Der Exynos 990.

Arbeitsspeicher finden sich beim Ultra 12 Gigabyte, beim normalen Note 20 sind es deren 8. Speicherplatz gibt es beim Note 20 entweder 128 oder 256. Beim Ultra sind bis zu 512 Gigabyte möglich.

Mit der neuen Galaxy-Tab-Generation führt Samsung auch hier 120-Hertz-Displays ein. Die Tablets sind 502 und 575 Gramm schwer. Bei der Plus-Variante handle es sich gemäss Samsung um das bisher schlankeste Tablet auf dem Markt: Nur 5,7 Milimeter dick ist es.

Auf dem Display lassen sich ähnlich wie bei Windows 10 neu mehrere Anwendungen gleichzeitig darstellen und ausführen. Auch hier wurde die Latenz des S Pen auf 9 Millisekunden reduziert.

Die Tastatur, welche dazu erworben werden kann, erinnert stark an jene des Microsoft Surface: Ein besonders grosses Touchpad und Tasten mit Shortcuts versprechen ein «Windows Erlebnis», so sogar der Samsung-Sprecher selbst.

Der Vergleich kommt nicht von etwa: In der rund 90-minütigen Vorstellung wurde hervorgehoben, dass Samsung seine Zusammenarbeit mit Microsoft ausweitet. Dies auch in puncto Gaming: Philip Spencer, Chef der Gaming-Sparte von Microsoft, hielt einen kurzen Vortrag. Und zwar darüber, wie sehr die neuen Tablets auf den kommenden Game-Streaming-Dienst xCloud optimiert sein.

Auch Game-unabhängig wurde einiges optimiert. Vom Windows PC können Nutzer mit der neuen Tablet- und Smartphone-Generation direkt auf die Android-Apps zugreifen. Damit lässt sich beispielsweise WhatsApp vom PC aus bedienen, ohne dass das Smartphone physisch erreichbar ist. Das hat gegenüber der Desktop-App von WhatsApp einige Vorteile.

Das Galaxy Tab S7 kann zudem als zusätzlicher Monitor für Windows PCs verwendet werden.

Wie erwartet stellte Samsung zudem neue Galaxy Buds vor. Die aktive Geräuschunterdrückung soll hier dazu in der Lage sein, beispielsweise Lautsprecherdurchsagen im Zug zum Anwender durchdringen zu lassen. So soll keine Haltestelle mehr verpasst werden.

Zudem lassen sich neu mehrere Galaxy Buds mit demselben Endgerät verbinden. Ob dies auch für andere Bluetooth-Lautsprecher und -Kopfhörer gilt, ist unklar. Die neuen Kopfhörer gibt es ab dem 21. August im Schweizer Handel für rund 200 Franken.

Die neue Galaxy Watch kommt erstmals mit Blutdruckmesser. Dazu gibt es einen Messer für die Sauerstoffsättigung im Blut und den obligatorischen Pulsmesser. Das aktuelle Wetter wird auf Wunsch in Echtzeit via Animation eingeblendet.

Auswählen können die Nutzer aus über 80'000 Watch Faces. Ganz neues Feature: Wer das Watch Face zum Outfit passend gestalten will, kann künftig ganz einfach ein Foto seiner Kleidung machen. Ein Algorithmus findet dann dazu passende Watch Faces.

Fitnessprogramme gibt es über 120. Die neue Galaxy Watch ist ab dm 7. August erhältlich. Die 41mm-Variante kostet je nach Ausführung 430 oder 480 Franken, die grössere 45mm-Variante gibt es für 509 Franken.

Zu guter Letzt kündigte Samsung das Galaxy Z Fold 2 5G an. In einer kurzen Sequenz war die K-Pop-Band BTS beim Unboxing des Smartphones zu sehen. Sie wie auch Samsung sind in Südkorea heimisch.

Aufgeklappt ist das Z Fold 2 gerade mal 6 Millimeter dick. Das Display erreicht eine Bildschirmdiagonale von 7,6 Zoll. Die Lücke im zugeklappten Zustand zwischen beiden Bildschirmen wurde verkleinert. Zudem schützt ein neuartiger Filter die Klapp-Mechanik vor Feinstaub und anderen kleinen Partikeln.

Neu ist das Display nicht mehr mit dem anfälligen Plastik bezogen. Stattdessen kommt sogenanntes Ultra Thin Glass zum Zug. Der Akku ist neu 4500 Milliamperestunden gross.

Ein Launch-Date für dieses Smartphone wurde noch nicht kommuniziert. Am 1. September wird weiteres verkündet.