Astronomen haben den bisher schnellsten Stern unserer Galaxie entdeckt: mit 24'000 Kilometern pro Sekunde umrundet dieser das schwarze Loch der Milchstrasse.
Schwarzes Loch
Die Darstellung eines schwarzen Lochs. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gemäss aktuellem Stand befindet sich im Zentrum fast jeder Galaxie ein schwarzes Loch.
  • Um jenes der Milchstrasse entdeckten Forscher nun einen superschnellen Stern.
  • Dieser schafft es auf 86 Millionen km/h und ist neuer Rekordhalter.

Wie bei den meisten Galaxien befindet sich auch im Zentrum unserer Milchstrasse ein schwarzes Loch. Dieses schwarze Loch, Sagittarius A*, verfügt über rund 4,1 Millionen Sonnenmassen. Sterne, die diesem schwarzen Loch sehr nahe sind, bewegen sich aufgrund seiner Gravitationskraft besonders schnell.

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Künstler-Illustration eines Schwarzen Lochs. (Symbolbild) - sda - Keystone/EPA NASA/NASA/JPL-CALTECH HANDOUT

Bisheriger Rekordhalter war der Stern S2, welcher mit 27 Millionen Kilometern pro Stunde durchs All fegt. Neu ist es S4711, der es auf 86 Millionen km/h schafft. Die durchschnittliche Orbitalgeschwindigkeit beträgt rund 0,5 Prozent der Lichtgeschwindigkeit schafft. Dies berichtet das Fachportal «Scinexx» unter Berufung auf den Forschungsbericht von Florian Peissker und dessen Kollegen von der Universität Köln.

Erster «Squeezar» überhaupt

Die Astronomen bezeichnen den Stern als «Squeezar». Dabei handelt es sich um bisher rein hypothetisch existente Sterne, die schwarzen Löchern sehr nahe kommen und dabei eine exzentrische Umlaufbahn an den Tag legen.

Dies habe zur Folge, dass sich der Stern bei Annäherung um mehrere 10'000 Grad erhitze. Entferne er sich wieder, kühle er ab. Bei S4711 handelt es sich um den ersten bekannten Stern, der dieser Sternenklasse zugeordnet werden kann.

Schwarzes loch
Darstellung eines Schwarzen Lochs (Symbolbild). - Pixabay

Vermutet wird, dass S4711 sowie die anderen Sterne nahe des schwarzen Lochs von ihm einst «eingefangen» worden sind. Denn: Die Gravitationskraft um das schwarze Loch ist zu stark, um die klassische Sternenbildung durch Staubansammlungen möglich zu machen. Stattdessen würde der Staub vom Loch absorbiert, ehe es sich zu einem Sternen-ähnlichen Gebilde zusammenfassen könnte.

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