Chinas Wirtschaft wächst trotz US-Handelsstreit – wie geht das?
Trotz anhaltendem Handelsstreit mit den USA schafft Chinas Wirtschaft ein stabiles Wachstum. Welche Faktoren und Strategien machen das möglich?

Chinas Wirtschaft zeigt sich derzeit ziemlich stabil. Im zweiten Quartal 2025 ist sie um 5,2 Prozent angestiegen.
Das Wachstum übertraf sogar die Erwartungen von Experten. Es zeigt laut «Tagesschau» eine überraschende Stabilität der Volksrepublik – trotz des anhaltenden Zollkonflikts mit den USA.
Wie schafft Chinas Wirtschaft derart stabil zu bleiben?
Chinas Wirtschaft floriert
Auch im Halbjahresvergleich bleibt die Dynamik hoch. Analysten bewerten das als Ausdruck grosser Widerstandskraft gegenüber externen Handelsspannungen, wie «N-tv» berichtet.

Ein wichtiger Punkt: Gerade die Exportindustrie profitiert davon, dass viele Unternehmen Exporte vorgezogen und flexibel auf globale Unsicherheiten reagiert haben. Viele Händler nutzen dabei eine Übergangsphase reduzierter Zölle.
Diese wurde im Mai durch eine temporäre Einigung im Handelsstreit geschaffen. Das begünstigt kurzfristig höhere Exportzahlen und befeuert das Wachstum weiter, erklärt «Germany Trade & Invest».
Konsum und Industrie verteidigen Chinas Wachstum
Ein zweiter Schlüsselfaktor ist der gestärkte Binnenkonsum, den die Regierung durch gezielte Anreize unterstützt: etwa durch Subventionen für Konsumgüter und Autos. Dies hat zumindest punktuell die Nachfrage angekurbelt, so die Einschätzung von Analysten laut «Tagesschau».
Auch die Industrie glänzt mit soliden Zahlen. Im April 2025 wuchs die Produktion um 6,1 Prozent im Jahresvergleich, wobei Exportumlenkungen nach Südostasien auffällig erfolgreich waren.
Das Nationale Statistikamt meldete, dass China trotz des Handelskonflikts einen steilen Einbruch vermeiden konnte, so das «Handelsblatt».
Kompromiss im Handelsstreit sorgt für Entspannung – Risiken bleiben
Die zeitweise extreme Zuspitzung des Konflikts führte zu Zöllen von bis zu 145 Prozent auf chinesische Waren. Bei den US-Waren waren es bis zu 125 Prozent.
Diese wurden im Mai 2025 durch eine Einigung zwischen beiden Seiten jedoch entschärft. China hatte parallel wichtige Rohstoffe wie seltene Erden mit Exportkontrollen belegt, was weltweit für Unruhe sorgte.

Laut «Tagesschau» profitieren europäische Unternehmen derzeit von der Entspannung. Doch Unsicherheiten bei Nachschublieferungen bleiben bestehen.
Binnennachfrage bleibt Schwachpunkt
Experten erwarten, dass das hohe Tempo kaum zu halten sein wird. Viele Branchen haben sich auf eine schwierigere zweite Jahreshälfte vorbereitet.
Die Vorzieheffekte bei Exporten könnten sich abschwächen, betont der Pekinger Ökonomen Alex Hongcai Xu gegenüber der «Tagesschau».
Die Regierung hält am Ziel von fünf Prozent Wachstum fest. Doch die anhaltende Immobilienkrise, schwacher Konsum und regionale Verschuldung gelten weiter als strukturelle Risiken.