Der grösste Teil der Jugendlichen auf den Malediven kann nicht schwimmen. Das macht es für viele schwer, eine Arbeit zu finden.
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Das Inselparadies der Malediven. - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf den Malediven können viele Jugendliche, vor allem Mädchen, nicht schwimmen.
  • Dafür sind soziale, kulturelle und stereotypische Gründe verantwortlich.
  • Die fehlenden Schwimmkenntnisse schliessen viele Menschen vom Berufsleben aus.
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Die Inselgruppe der Malediven im Indischen Ozean besteht zu 99 Prozent aus Wasser. Über 80 Prozent der insgesamt 1190 Inseln liegen weniger als einen Meter über dem Meeresspiegel. Man könnte annehmen, dass die Bewohner der Malediven, umringt von Wasser, begnadete Schwimmer sind.

Wie «The Guardian» berichtet, ist aber vor allem bei Jugendlichen das Gegenteil der Fall. Dies zeigt eine Studie, die das Projekt Ocean Women im Jahr 2012 bei Schülern durchgeführt hat. Gerade einmal zehn Prozent der 15- und 16-Jährigen können schwimmen. Bei den Mädchen ist die Wahrscheinlichkeit 50 Prozent tiefer als bei den Jungs.

Können Sie schwimmen?

Die Gründe dafür sind sozialer und kultureller Natur. Laut den beiden Co-Leiterinnen von Ocean Women gehe der traditionelle, mit dem Meer verbundene Lebensstil zunehmend verloren. «Häufig sind beide Eltern in der Stadt berufstätig – da bleibt keine Zeit, um den Kindern das Schwimmen beizubringen.»

Bei den Mädchen kommen soziale Stereotypen hinzu. In der Bevölkerung sei die Überzeugung, Mädchen sollten zu Hause bleiben, noch immer verankert.

Wichtigste Wirtschaftszweige mit Wasser verbunden

Die fehlenden Schwimmkenntnisse schliessen vor allem Frauen von vielen Arbeitsmöglichkeiten aus. Die wichtigsten Wirtschaftszweige auf der Inselgruppe sind die Fischerei und der Tourismus. Letzterer profitiert zu einem grossen Teil von Tauchern und Schnorchlern.

Hinzu kommt ein weiteres gravierendes Problem: Im Jahr 2019 gab es auf den Malediven 3,2 Todesfälle durch Ertrinken pro 100'000 Menschen – ein hoher Wert.

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