Paar aus Holland in 79 Unfälle in 6 Jahren verwickelt
Ein niederlaendisches Paar war insgesamt 79 Mal in Unfälle auf Parkplätzen verwickelt. Dafür kassierte es 165'000 Euro von der Versicherung.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein holländisches Paar war auf Parkplätzen immer wieder Opfer von Unfällen.
- Die Versicherung zahlt ihnen dafür 165'000 Euro Schadensersatz.
- Das Gericht zweifelt an der Glaubwürdigkeit des Paares.
Zwischen 2014 und 2020 wurden Monica P. und Maikel S. in den Niederlanden zu Experten in Sachen Parkplatzunfälle. Sie waren laut dem «Algemeen Dagblad» unglaubliche 79 Mal in einen Zusammenstoss verwickelt.
Die Versicherung zahlte insgesamt 165'000 Euro aus (rund 155'000 Franken). Das Paar behauptet, sie seien immer die Opfer gewesen: «Es sind genau die anderen Fahrer, die nicht aufpassen.
Sie fahren rückwärts in unseres. Nicht umgekehrt», so das Paar vor Gericht. Sie sprechen von «reinem Zufall», dass sie so oft betroffen waren.
Gericht ist skeptisch
Doch das Gericht in Den Bosch sah das anders. Bereits im vergangenen Jahr wurden beide zu acht Monaten Haft verurteilt, die Hälfte davon auf Bewährung.

Zudem müssen sie einer Versicherung und einer weiteren geschädigten Person Schadensersatz zahlen. Die beiden beharrten jedoch darauf, nichts Unrechtes getan zu haben und legten deshalb diese Woche Berufung ein.
Die Verteidigung argumentiert, es gebe keinen Beweis für ein «Verdienmodell». Ihr Anwalt sagt: «Wenn das ausgezahlte Geld für Reparaturen verwendet wurde, wurde doch nichts verdient.»
Verdacht auf Betrug
Rechnungen für Reparaturen konnten sie aber nicht vorlegen. Sie zahlten angeblich immer bar.
Auffällig ist auch, dass das Paar in dieser Zeit 43 Fahrzeuge auf ihren Namen registriert hatte. Nach jedem Unfall verschwand das Auto schnell von der Bildfläche.
Folgen für die Familie
Monica und Maikel stehen inzwischen auf der schwarzen Liste vieler Versicherer. Sie beklagen sich beim Hoegericht: «Wir können seit acht Jahren keine Versicherung mehr abschliessen.»
Sogar ihr Sohn ist betroffen und zahlt monatlich eine hohe Prämie von 400 Euro für seine Autoversicherung, so «Algemeen Dagblad».
Die Staatsanwaltschaft zeigt kein Verständnis. Sie würden keinerlei Verantwortung übernehmen», heisst es. Versicherungen seien betrogen worden, Prämien steigen und die Gesellschaft werde geschädigt.
Urteil steht bevor
Das Urteil in diesem besonderen Fall wird am 17. Juli erwartet. Bis dahin bleibt offen, ob das Paar weiter auf Unschuld pochen kann.