Eine Grossstadt in Mosambik ist seit Tagen ohne Strom und von der Aussenwelt abgeschnitten. Weite Landesteile sind überflutet.
Ein Junge geht durch ein überflutetes Gebiet in der Provinz Manicaland im Oasten Simbabwes, nachdem Tropensturm Idai mit heftigen Regenfällen durchgezogen ist. Foto: Shaun Jusa/XinHua
Ein Junge geht durch ein überflutetes Gebiet in der Provinz Manicaland im Oasten Simbabwes, nachdem Tropensturm Idai mit heftigen Regenfällen durchgezogen ist. Foto: Shaun Jusa/XinHua - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Wirbelsturm «Idai» hat in Mosambik grosse Schäden angerichtet.
  • Die Zahl der Toten steigt. Retter sprechen von einer humanitären Katastrophe.

Nach dem schweren tropischen Wirbelsturm «Idai» könnte die Zahl der Todesopfer in Mosambik auf bis zu 1000 ansteigen. Diese Angaben stammen von Präsident Filipe Nyusi.

Retter rechnen mit einer riesigen humanitären Katastrophe, der Präsident nennt eine erschütternde mögliche Opferzahl. Das sagte Nyusi im staatlichen Radiosender Radio Moçambique, nachdem er das Katastrophengebiet im Zentrum des Landes besucht hatte.

Der Präsident erklärte, bislang seien erst 84 Todesfälle bestätigt worden. Rückmeldungen von Helfern und der Anblick des Katastrophengebiets aus der Luft liessen jedoch bis zu 1000 Opfer befürchten.

«90 Prozent des Gebietes komplett zerstört»

Der Zyklon war mit Stärke vier von fünf in der Nähe der Grossstadt Beira im Zentrum Mosambiks auf Land getroffen. Mit Windböen von bis zu 160 Kilometern pro Stunde vom Indischen Ozean her kommend hat er Mosambik Land erreicht. Es folgten Sturmfluten und massive Überschwemmungen.

Die Hafenstadt Beira mit rund 500 000 Einwohnern ist seit dem Eintreffen des Sturms ohne Strom. Es fehlen das Kommunikationsnetz und die Landverbindung zur Aussenwelt. Erst am Sonntag konnten Helfer erstmals mit Hubschraubern auf dem beschädigten Flughafen der Stadt landen.

«Das Ausmass der Zerstörung ist enorm. Es scheint, dass 90 Prozent des Gebietes komplett zerstört sind», erklärte am Montag Jamie LeSueur. Er ist ein leitender Mitarbeiter des Roten Kreuzes (IKRK).

Mosambik
Der Zyklon «Idai» hat weite Teile des Landes Mosambik zerstört. - Keystone

Viele betroffene Orte im Umland seien weiterhin von der Aussenwelt abgeschnitten. «Beira wurde schwer getroffen, aber wir hören, dass die Lage ausserhalb der Stadt noch schlimmer sein könnte», erklärte LeSueur.

Der Sturm hatte sich am Freitag über Land abgeschwächt und war weiter ins nahe Simbabwe gezogen. Dort ist es zu Überschwemmungen gekommen. Im grenznahen Ost des Landes kamen mindestens 89 Menschen ums Leben.

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