Schweizer Wissenschaftler haben nach der besten Lösung gegen die Tollwut in Afrika gesucht und könnten laut Spieltheorie wohl die Krankheit beenden.
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Die Tollwut wird durch Tierbisse übertragen. Bei Nichtgeimpften bestehen kaum Heilungschancen, sobald die Krankheit einmal ausgebrochen ist. (Archivbild) - keystone
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Schweizer Wissenschaftler haben mit der Spieltheorie nach der besten Lösung gegen die Tollwut in Afrika gesucht. In einer neuen im Fachblatt «Nature Communications» veröffentlichten Studie kamen sie zum Schluss, dass eine bessere Zusammenarbeit der Länder die Krankheit beenden könnte.

Durch eine koordinierte Durchführung von Massenimpfungen von Hunden kann die Tollwut eliminiert werden, wie das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) am Donnerstag mitteilte. Bisher verursache die Tollwut jährlich rund 59'000 Todesfälle. Betroffen davon seien auch viele Kinder. Sobald Symptome auftreten, verlaufe die Krankheit zu hundert Prozent tödlich.

Verhalten von Menschen in strategischen Situationen

Die Spieltheorie ist eine mathematische Theorie, die das Verhalten von Menschen und Institutionen in strategischen Situationen untersucht, in denen das Ergebnis einer Entscheidung nicht nur von der eigenen Aktion, sondern auch von den Aktionen anderer abhängt. Das ist auch bei der Tollwut-Situation in Afrika der Fall.

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Tollwutimpfung für Hunde könnte Krankheit beenden. - Unsplash

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, um gegen die Tollwut zu kämpfen: Die Impfung von Hunden, und die sogenannte Postexpositionsprophylaxe (PEP), also die Einnahme von Medikamenten nach einem Kontakt mit einem Hund, aber vor Ausbruch der Symptome.

Massenimpfung von Hunden

Für einen Teil der Länder, wie Tschad und Nigeria, ist laut der Studie die Massenimpfung von Hunden immer das beste Mittel gegen Tollwut, unabhängig von den Massnahmen anderer Länder. Für eine andere Gruppe von Ländern, darunter Algerien und Südafrika, nützt die Massenimpfung von Hunden nur dann, wenn die anderen Länder auch Massenimpfungen durchführen.

Gibt es keine koordinierten Massnahmen, sei es daher für die zweite Gruppe die beste Entscheidung, vorwiegend in PEP zu investieren. Im Durchschnitt ist das Resultat demnach aber deutlich besser, wenn die Länder zusammenarbeiten und in koordinierten Aktionen Massenimpfungen von Hunden durchführen. Dies sei langfristig die rentabelste Wahl für alle, so das Swiss-TPH.

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