Das UN-Welternährungsprogramm hat genug Nahrung für eine Million Menschen, wartet aber auf die Abfertigung an den israelischen Grenzübergängen zum Gazastreifen.
Gazastreifen
Menschen leben in einer provisorischen Unterkunft im südlichen Gazastreifen. (Archivbild) - Rizek Abdeljawad/XinHua/dpa

Das Welternährungsprogamm der UN (WFP) wartet eigenen Angaben zufolge mit Nahrungsmitteln, die für mehr als eine Million Menschen drei Monate lang reichen, auf eine rasche Abfertigung an den Grenzübergängen von Israel zum Gazastreifen.

Diese angehäuften Güter müssten bloss noch in den Gazastreifen hineingebracht werden, um den Hunger gerade unter jüngeren Kindern mit geeigneten Lebensmitteln lindern zu können, sagte Cindy McCain, die Direktorin des WFP, am Sonntag (Ortszeit) dem US-Sender CNN.

Man stehe buchstäblich kurz vor einer Hungersnot. «Deswegen sind die Grenzübergänge so wichtig, und es müssen noch mehr werden», sagte sie mit Blick auf die von Israel angekündigte Öffnung des Grenzübergangs Erez im Norden des Gazastreifens.

Grenzen öffnen zur Linderung der Notlage

Am Freitag hatte Israel angekündigt, neben Erez auch den Hafen Aschdod für Hilfstransporte öffnen zu wollen, um die Versorgungslage im Norden des Gazastreifens zu verbessern. Bislang wurde die Ankündigung nicht umgesetzt.

Seit dem Angriff der Hamas auf Israels Grenzgebiete vom 7. Oktober mit mehr als 1200 Toten sowie der Verschleppung von Geiseln in den Gazastreifen geht das israelische Militär nach eigenen Angaben gegen militärische Ziele der Palästinenserorganisation vor.

Kritik an Israel wegen hoher Opferzahlen

Wegen der hohen Opferzahlen unter der palästinensischen Zivilbevölkerung sowie einer nicht ausreichenden Versorgung mit Nahrungsmitteln steht Israel international stark in der Kritik. Vor allem im Norden des abgeriegelten Küstengebiets sei die Lage katastrophal, warnen Hilfsorganisationen.

Die Schwierigkeiten, Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen, beschrieb McCain im CNN-Interview so: «Wenn die Israelis einen Blick auf die Lastwagen werfen und sie röntgen, dann geschieht das sehr effizient und effektiv. Aber wenn wir erst einmal drin sind, spricht oft entweder die rechte Hand nicht mit der linken, oder es kommt einfach darauf an (was passiert). Und natürlich haben Sie die Vorfälle gesehen, als wir sehr heftig geplündert wurden.»

Die Menschen seien verzweifelt und täten alles, um ihre Kinder zu ernähren. «Und wir als humanitäre Helfer müssen in der Lage sein, mit unseren humanitären Grundsätzen zu handeln und auf diese Weise Hilfe zu leisten.»

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