Malawi hat eine gross angelegten Kampagne mit dem weltweit ersten Impfstoff gegen Malaria gestartet.
Malaria-Impfstoff
Malaria-Impfung in Malawi, Ostafrika. (Archivbild) - AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Experten erhoffen sich von Mittel Durchbruch im Kampf gegen gefährliche Krankheit.

Das bitterarme Land im Südosten Afrikas begann am Dienstag im Gesundheitszentrum von Mitundu, rund 45 Kilometer von der Hauptstadt Lilongwe entfernt, mit den Impfungen.

«Diese neue Impfung ist ein neues Werkzeug für die Kontrolle und Ausrottung von Malaria in diesem Land», sagte Michael Kayange, hochrangiger Vertreter des malawischen Gesundheitsministeriums, der Nachrichtenagentur AFP. Der Impfstoff habe das Potenzial, eine Million der sechs Millionen Malaria-Fälle, die jährlich in Malawi registriert werden, zu vermeiden. «Also ist dieser Impfstoff ein grosses Plus für Malawi», sagte Kayange.

Der Impfstoff mit dem Handelsnahmen Mosquirix wurde von dem britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline in Zusammenarbeit mit der Malaria-Impfinitiative Path entwickelt. Er wurde fünf Jahre lang in klinischen Tests an 15.000 Menschen in sieben Ländern erprobt, 2015 wurde ein Pilotprogramm mit dem Impfstoff genehmigt.

An der von Mücken übertragenen Malaria sterben jährlich hunderttausende Menschen, vor allem Kinder in Afrika. Auch wenn Mosquirix keinen vollkommenen Schutz gegen Malaria bietet, ist es der bislang wirksamste und am weitesten entwickelte Impfstoff.

Path-Chef Steve Davis erklärte, die Impfkampagne in Malawi sei ein «historischer Meilenstein». Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass sich der neue Impfstoff zu einem neuen wichtigen Mittel gegen Malaria neben Insektennetzen, Insektiziden und Malaria-Medikamenten entwickeln wird.

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus wies in einer Erklärung darauf hin, dass nach Jahren der Erfolge im Kampf gegen Malaria die Zahl der Fälle jüngst wieder zugenommen habe. «Wir brauchen neue Lösungen, um den Kampf gegen Malaria wieder in die Spur zu bringen, und dieser Impfstoff ist ein vielversprechendes Mittel dafür.»

Nach Einschätzung von Wissenschaftlern könnte der Wirkstoff hunderttausende Leben retten, wenn er grossflächig eingesetzt wird. Nach Malawi sollen in den kommenden Wochen auch Kenia und Ghana Impfungen mit Mosquirix starten.

In die Entwicklung des Mittels flossen fast eine Milliarde Dollar (889 Millionen Euro). Mehr als drei Jahrzehnte wurde an dem Impfstoff gearbeitet.

Ad
Ad