Grosse Teile der US-Produktion des weltgrössten Fleischkonzerns JBS sind lahmgelegt. Grund ist ein Hackerangriff einer kriminellen Organisation.
JBS
Ein Hackerangriff auf den weltgrössten Fleischkonzern JBS aus Brasilien hatte grosse Teile der Produktion in Nordamerika und Australien lahmgelegt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hacker haben fünf grosse Fleischfabriken in den USA zum Stillstand gebracht.
  • Die Unbekannten fordern vom grössten Fleischkonzern der Welt Lösegeld.
  • Die dahinter steckenden Täter stammend vermutlich aus Russland.

Hacker haben fünf der grössten Fleischfabriken der USA lahmgelegt und fordern offenbar Lösegeld vom brasilianischen Konzern JBS. Eine Vermutung, wer hinter der Attacke stecken könnte, gibt es bereits. Ein Hackerangriff auf den weltgrössten Fleischkonzern JBS aus Brasilien hat grosse Teile der Produktion in Nordamerika und Australien lahmgelegt.

Eine Sprecherin des Weissen Hauses erklärte, JBS habe die US-Regierung am Sonntag über die Attacke informiert. Zuvor hatte das brasilianische Unternehmen über seine Tochter JBS USA mitgeteilt, Ziel einer organisierten Cyberattacke geworden zu sein.

Der Angriff habe Server der IT-Systeme in Nordamerika und Australien getroffen. Es werde noch einige Zeit dauern, bis die Probleme behoben seien. Weitere Details nannte JBS zunächst nicht.

Produktion in USA steht teilweise still

Nach Angaben der US-Regierung forderten die Hacker auch Lösegeld. JBS habe das Weisse Haus davon in Kenntnis gesetzt, dass die Forderung von einer kriminellen Organisation stammte. Vermutlich aus Russland.

Die Regierung habe Russland bereits klargemacht, dass ein verantwortungsvoller Staat Urheber solcher Attacken nicht beherberge. Die US-Bundespolizei FBI sei eingeschaltet und ermittle.

Wegen des Hacker-Angriffs mussten fünf der grössten Fleischfabriken in den USA vorerst stillgelegt werden. Das berichteten US-Medien unter Berufung auf Gewerkschaften und Mitarbeiter. Auch in Kanada musste eines der grössten Werke von JBS demnach den Betrieb aussetzen. In Australien war die Produktion des Konzerns nach Angaben des Branchendienstes Beef Central zuletzt ebenfalls stark eingeschränkt.

Die Holding «J&F Investimentos», zu der JBS gehört, beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 250.000 Menschen und ist in 190 Ländern vertreten.

Schon wieder ein Hackerangriff

Erst vor wenigen Wochen hatte eine Cyber-Attacke auf die grösste Benzin-Pipeline in den USA die Kraftstoffversorgung vorübergehend eingeschränkt. Der Betreiber Colonial zahlte Computer-Hackern ein Lösegeld von 4,4 Millionen Dollar (3,6 Mio Euro), wie das Unternehmen einräumte.

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