Aktuell wüten in der Arktis so viele Waldbrände wie noch nie zuvor. Forscher schlagen Alarm.
Waldbrände Arktis
Ein Mann löscht einen Brand in Russland (Archivbild, 4.8.2010) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Arktis toben Forschern zufolge so viele Waldbrände wie noch nie.
  • Sie führen dies auf die Folgen der Klimaerwärmung zurück.

Die Erderwärmung hat Forschern zufolge immer drastischere Folgen auch im Hohen Norden: Die Zahl der Brände in hohen nördlichen Breiten ist so gross wie nie. Riesige Waldflächen sind in Gefahr, die Luftverschmutzung erreicht nicht gekannte Rekordwerte.

In Alaska, Kanada und Sibirien gebe es Dutzende Brandherde. Dies teilte das von der EU finanzierte «Copernicus Atmosphere Monitoring Service» (Cams) im britischen Reading mit. Die Anzahl an Waldbränden in der Arktis sei um ein Vielfaches höher als in den Vorjahren.

Mehr Waldbrände in der Arktis als jemals zuvor

Mitte Juli hatte das Cams, das im Auftrag der Europäischen Union den Zustand der Atmosphäre beobachtet, bereits Alarm geschlagen. Sie teilten damals mit, dass Satellitenaufnahmen mehr als 100 schwere Waldbrände innerhalb des nördlichen Polarkreises zeigten. Die im Juni emittierten 50 Millionen Tonnen CO2 hätten die Juni-Emissionen der vergangenen acht Jahre zusammen überstiegen.

Die Forscher betonten, dass sommerliche Feuer zwar normal, Grösse und Dauer dieser Brände aber sehr ungewöhnlich seien. Einige der Herde seien etwa so gross wie 100.000 Fussballfelder. Allein in Alaska seien in diesem Jahr schon etwa 400 Brände ausgebrochen.

Cams-Wissenschaftler Mark Parrington führte die vielen Waldbrände auf die Temperaturen in der Arktis zurück. Diese steigen weitaus schneller als im globalen Mittel. «Bei wärmeren Bedingungen können Feuer leichter anwachsen und auch länger andauern, wenn sie einmal entfacht sind.»

Auch Brände in Russland

Im Osten Russlands sei bereits eine Waldfläche von insgesamt mehr als zwei Millionen Hektar abgebrannt. Das entspricht etwa der Grösse von Hessen. Dies teilte die Forstverwaltung Russland am Donnerstag mit.

Aktuell gebe es 162 Brände auf einer Fläche von fast 150.000 Hektar. Am stärksten betroffen sei die Region Irkutsk am Baikalsee. In den meisten Fällen bestehe aber keine Bedrohung für Städte und Siedlungen, teilten die Behörden mit.

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