Im Januar brach ein Vulkan bei Tonga aus. Die riesige Aschewolke ist die höchste, die jemals auf der Erde gemessen wurde.
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Eine gewaltige Säule aus Asche schiesst aus dem Vulkan. (Tonga Geological Services/ZUMA Press Wire Service/dpa) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Tonga schleuderte ein Vulkan eine 57 Kilometer Aschewolke in die Luft.
  • Sie brach mit allen Rekorden.
  • Die Eruption löste Tusnamis und eine Druckwelle aus, die mehrmals um die Erde ging.

Der Vulkanausbruch des Hunga Tonga-Hunga Haʻapai bei Tonga erzeugte die höchste je gemessene Aschewolke erzeugt.

Mit 57 Kilometern Höhe drang die Eruptionssäule sogar in die Mesosphäre, die dritte Schicht der Atmosphäre, vor. Forschende der Universität Oxford haben diese Vermutung über den Vulkan nun bestätigt.

Der Vulkan Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai war Mitte Januar ausgebrochen und hatte eine gigantische Wolke aus Asche und Gas in die Höhe geschleudert. Die Forschungsarbeit, an der auch die Hochschule für angewandte Wissenschaften München beteiligt war, wurde in der Fachzeitschrift «Science» veröffentlicht.

Präzise Messmethode für Ausbruch von Vulkan fehlt

Der kolossale Vulkanausbruch löste Tsunami-Wellen aus, die selbst in Japan, Alaska und Südamerika noch an die Küsten schwappten. Nach dem Ausbruch gab es tagelang kaum Informationen aus dem polynesischen Inselstaat, der 2300 Kilometer nordöstlich von Neuseeland liegt. Das Königreich mit 107'000 Einwohnern war mit einer dicken Ascheschicht bedeckt, die auch das Trinkwasser verschmutzte.

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Ein Satellitenbild von Maxar Technologies zeigt den Hafen der Hauptstadt Nuku'alofa vor und nach dem Vulkanausbruch.
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Diese Satellitenbilder zeigen den Vulkan Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai am 10. April 2021, am 6. Januar 2022 und das Übriggebliebene am 15. Januar nach der Eruption.
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Das Königreich Tonga ist derzeit mit Asche überdeckt.
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So sieht das Dorf Kanokupolu auf der Tonga-Insel Tongatapu vor (oben) und nach dem Vulkanausbruch aus.

Bis jetzt habe den Wissenschaftlern aber eine Methode gefehlt, um präzise zu messen, wie hoch die Aschewolke war. Die von Wettersatelliten alle zehn Minuten aufgenommenen Bilder hätten dies zusammen mit dem Phänomen des sogenannten Parallax-Effekts nun möglich gemacht.

50 Kilometer über der Erdoberfläche

Dieser Vulkanausbruch sei der erste Beweis für eine Eruption, deren Material durch die Stratosphäre hindurch in die Mesosphäre injiziert wurde. Diese beginnt etwa 50 Kilometer über der Erdoberfläche.

«Dies ist ein aussergewöhnliches Ergebnis, da wir noch nie zuvor eine so hohe Wolke jeglicher Art gesehen haben.» Dies sagte Hauptautor Simon Proud von der University of Oxford. Zudem sei es erst jetzt durch die gute Satellitenabdeckung möglich, die Höhe einer Eruptionssäule mit der Parallaxenmethode zu berechnen. «Vor einem Jahrzehnt wäre das noch nicht möglich gewesen.»

Co-Autor Andrew Prata sagte: «Weitere wissenschaftliche Fragen, die wir verstehen möchten, sind: Warum stieg die Tonga-Wolke so hoch? Welche klimatischen Auswirkungen wird dieser Ausbruch haben? Und woraus genau bestand die Wolke?»

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