Iranische Umweltaktivisten könnten nach sechs Jahren Haft am Zuckerfest begnadigt werden.
Iranische Fahnen bei einer Solidaritätskundgebung für iranische Frauen vor dem EU-Ratsgebäude in Luxemburg. Nachdem Klettermeisterin Elnas Rekabi ohne Kopftuch bei den Asienmeisterschaften teilnahm, wächst die Sorge um ihren Verbleib.
Zum Anlass des islamischen Zuckerfestes sollen vier renommierte iranische Umweltaktivisten entlassen werden, die fast sechs Jahre im Gefängnis verbracht haben. (Archivbild) - Virginia Mayo/AP/dpa

Anlässlich des islamischen Zuckerfestes am Ende des Fastenmonats Ramadan sollen vier renommierte iranische Umweltaktivisten nach fast sechs Jahren Haft begnadigt werden. Das gab der Anwalt der vier Aktivisten, Hodschat Kermani, am Sonntag laut Nachrichtenportal Khabar-Online bekannt. Es ist laut Kermani jedoch noch unklar, ob alle vier dauerhaft freikommen – oder ob bei einigen nur deren Haftstrafe reduziert wird.

Der iranische Geheimdienst hatte den vier Aktivisten 2018 vorgeworfen, unter dem Deckmantel des Umweltschutzes geheime Informationen über sensible Einrichtungen ans Ausland weitergeleitet und daher Spionage und Hochverrat begangen zu haben. Obwohl die Vorwürfe nie bewiesen wurden, bekamen die vier lange Haftstrafen bis zu acht Jahren.

Begnadigungen zum Zuckerfest

Aus Anlass des Zuckerfestes am Mittwoch sollen neben den vier Umweltaktivisten auch über 2000 weitere Gefangene begnadigt werden. Ausserdem sollen 29 bereits gefällte Todesurteile in Haftstrafen umgewandelt werden.

Der entsprechende Revisionsantrag der Justizbehörde ist Medienberichten zufolge bereits von Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei genehmigt worden. Chamenei hat laut iranischer Verfassung das letzte Wort in allen wichtigen und strategischen Belangen des Landes.

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