Die Unicef warnt vor einer prekären Lage für Kinder im Süden Libanons, die durch anhaltende Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah zustande kommen.
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Die Unicef warnt, dass die anhaltenden Kämpfe im Südlibanon durch Angriffe Israels die Kinderarbeit in die Höhe schnellen lässt. - keystone

Im Süden Libanons stürzen die Kämpfe zwischen der Schiitenmiliz Hisbollah und Israel nach Angaben von Helfern zehntausende Kinder und Jugendliche sowie deren Familien ins Elend. Fast tägliche Luftangriffe aus Israel zerstörten die Lebensgrundlage der schon vorher vielfach in prekären Verhältnissen lebenden Menschen.

Das sagte ein Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef am Dienstag in Genf zu einem neuen Bericht über die Lage der Minderjährigen. Kinderarbeit nehme zu. Manche Familien schicken schon Vierjährige zur Arbeit auf Felder, damit sie zum Lebensunterhalt beitragen, wie Ettie Higgins sagte, die stellvertretende Leiterin des Unicef-Büros im Libanon.

Weniger Unterstützung vorhanden, mehr notwendig

Ärzte hätten ihr von Siebenjährigen berichtet, die mit Rückenproblemen kämen, weil sie jeden Tag schwere Müllsäcke schleppen müssten. Viele Kinder seien unterernährt, viele litten unter Angstzuständen. Das habe Folgen für ihr ganzes Leben, betonte Higgins. Kinder können frühe Entwicklungsstörungen oft ihr ganzes Leben lang nicht mehr aufholen.

Higgins zufolge haben mehrere Länder ihre humanitäre Unterstützung für den Libanon zurückgefahren. Deshalb seien viele Unicef-Programme gekürzt worden. Gleichzeitig sei eigentlich mehr Unterstützung als vorher nötig. Schulen und die Wasserversorgung seien durch israelische Luftschläge teils zerstört und Gesundheitszentren geschlossen worden.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als sechs Monaten schiesst die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz aus dem Libanon mit Raketen, Artillerie- und Panzerabwehrgranaten auf Israel – nach eigenen Angaben aus «Solidarität» mit der Hamas im Gazastreifen. Israel wiederum bekämpft mit Luft- und Artillerieangriffen die Stellungen der Hisbollah. Meistens konzentrieren sich die gegenseitigen Angriffe auf die Grenzregion.

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