Ein Schwefelsäure-Unfall in Laos könnte den mächtigen Fluss Mekong gefährden. Bisher sind die Messwerte des Wassers im Grenzgebiet aber nicht bedenklich.
Mekong
Mekong-Fluss in Luang Prabang, Laos, am 28. Januar 2024. Wegen Schwefelsäure besteht nun Sorge um den Fluss. AP Photo/Sakchai Lalit - Keystone

Nach einem Unfall mit Schwefelsäure besteht Sorge um den mächtigen Fluss Mekong zwischen Laos und Thailand. Im berühmten laotischen Touristenort Luang Prabang kippte ein Lastwagen um, der 30 Tonnen der gefährlichen Substanz geladen hatte – woraufhin sich ein Teil der ätzenden Flüssigkeit in den Nam Khan River ergoss, wie thailändische Medien am Dienstag berichteten. Dieser mündet in den Mekong, der als Lebensader Südostasiens gilt und einer der längsten Flüsse der Welt ist.

Bisher seien die Messwerte des Wassers im Grenzgebiet nicht bedenklich, obwohl sich der Unfall bereits am vergangenen Mittwoch ereignet habe, schrieb die Zeitung «Bangkok Post» unter Berufung auf die Regierung. Die Behörden beider Länder hätten beschlossen, Wasser aus dem Xayaburi-Staudamm in Laos abzulassen, um die Schwefelsäure zu verdünnen und die Auswirkungen flussabwärts in Richtung Thailand abzumildern.

Grosses Risiko für traditionelles Wasserfest

Die Sorge war dennoch gross, da ab dem kommenden Wochenende in Thailand das bekannte Wasserfest Songkran stattfindet, das traditionelle Neujahrsfest nach dem Mondkalender. Dabei finden tagelang ausgelassene Wasserschlachten statt – auch mit Wasser aus Flüssen. Auch Laos feiert das neue Jahr als Wasserfest. Die Feierlichkeiten locken viele Touristen aus aller Welt an.

Bislang sei das Schwimmen und Fischen im betroffenen Gebiet des Mekong unbedenklich, jedoch sollten die Menschen unbedingt auf Zeichen möglicher Verunreinigung und Warnungen der zuständigen Behörden achten, sagte Vize-Regierungschef Somsak Thepsuthin. Wer in Kontakt mit kontaminiertem Wasser komme, solle sich sofort in ärztliche Behandlung begeben.

Schwefelsäure: Eine tödliche Bedrohung

«Schwefelsäure ist eine ätzende Substanz, die schädlich für Haut, Augen, Zähne und Lunge ist», zitierte die Nachrichtenseite «The Thaiger» Rungruang Kitphati vom Wissenschaftsministerium. Schlimmstenfalls drohe der Tod.

Der Mekong schlängelt sich rund 4350 Kilometer durch China, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam – vom Himalaja durch Schluchten und Ebenen bis zum Mekong-Delta und von dort ins Südchinesische Meer. Er ist einer der gewaltigsten Flüsse des Planeten und länger als Donau und Rhein zusammen.

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