UN zu Gaza: Israel verletzt fundamentale Grundsätze
Die UN kritisiert das Vorgehen Israels im Gazastreifen. Der UN-Hochkommissar hat «von einer Vertreibung» gesprochen, «die höchst, höchst bedenklich ist».

Das Vorgehen Israels im Gazastreifen ist nach Ansicht des UN-Hochkommissars für Menschenrechte, Volker Türk, wohl nicht mehr durch das völkerrechtliche Prinzip der Selbstverteidigung gedeckt. Man müsse «von einer Vertreibung sprechen, die höchst, höchst bedenklich ist», sagte Türk im ORF-«Morgenjournal» mit Blick auf das Leid der Zivilbevölkerung. Grundsätzlich sei die Situation katastrophal.
«Was wir jetzt in den letzten Monaten sehen, hat nichts mehr mit dem Respekt von fundamentalen Grundsätzen der Humanität zu tun», sagte der österreichische Top-Diplomat weiter. «Man kann eigentlich keine Worte mehr finden, um das zu beschreiben, was passiert.»
Ausweitung des Konflikts
Gerade die Freunde Israels müssten massiven diplomatischen Druck auf das Land ausüben, damit es sein Vorgehen ändere, forderte Türk.
Israels Armee hat in seinem Kampf gegen die islamistische Terrororganisation jüngst die Kriegszone ausgeweitet und die Bewohner der meisten Orte im südlichen Gazastreifen aufgefordert, die Region zu verlassen.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das die Hamas und andere Terrorgruppen am 7. Oktober 2023 verübt hatten. Rund 1.200 Menschen wurden dabei getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.