Trotz grosser Uran- und Diamantenvorkommen ist die Zentralafrikanische Republik einer der ärmsten Staaten. Nun könnte dort eine Hungersnot eintreffen.
Welternährungsprogramm der vereinten Nationen
Der Friedensnobelpreis 2020 ging an das Welternährungsprogramm der vereinten Nationen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut der UN steht eine «humanitäre Tragödie» in der Zentralafrikanischen Republik bevor.
  • Grund dafür ist ein Bürgerkrieg im Jahr 2013, von dem sich das Land kaum erholt hat.

Angesichts der anhaltenden Gewalt in der Zentralafrikanischen Republik warnen die Vereinten Nationen vor einer neuen Hungerkatastrophe. 1,9 Millionen Menschen und damit 42 Prozent der Bevölkerung bräuchten dringend Nahrung, so viele wie seit vier Jahren nicht mehr, sagte der Sprecher des Welternährungsprogramms, Hervé Verhoosel. Die Lage in dem Land verschlechtere sich wieder zusehends, nur sofortiges Handeln könne eine «humanitäre Tragödie» verhindern.

Trotz grosser Diamanten- und Uranvorkommen zählt die Zentralafrikanische Republik zu den ärmsten Staaten der Welt. Bis heute hat sich das Land von einem Bürgerkrieg im Jahr 2013 nicht erholt, seitdem wurden tausende Menschen bei Angriffen von Rebellengruppen und bewaffneten Banden getötet. Mindestens 18 bewaffnete Gruppen kämpfen derzeit um die Kontrolle der reichen Bodenschätze.

Mehr als ein Viertel der 4,5 Millionen Einwohner mussten flüchten, darunter 620'000 innerhalb des eigenen Landes. Die meisten von ihnen leben bei Gastfamilien, doch hätten die eskalierenden Konflikte direkte Auswirkung auf deren Fähigkeit, alle zu ernähren, warnte Verhoosel. Erst in der vergangenen Woche flüchteten sich rund 10'000 Menschen vor neuen Kämpfen bewaffneter Milizen in ein Krankenhaus der 380 Kilometer nördlich von Bangui gelegenen Stadt Batangafo.

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