UN besorgt über Verschwinden von Menschen in Syrien
Elf Monate nach dem Sturz der Assad-Regierung warnt das UN-Menschenrechtsbüro vor Entführungen in Syrien. Seit Anfang des Jahres verschwanden 97 Menschen.

Elf Monate nach dem Sturz der Assad-Regierung in Syrien ist das UN-Menschenrechtsbüro besorgt über Entführungen und das Verschwinden von Menschen. «Die Sicherheitslage ist immer noch instabil», sagte Sprecher Thameen Al-Keetan in Genf.
Seit Anfang des Jahres habe das Büro die Fälle von 97 Vermissten dokumentiert. Die wahre Zahl liege wahrscheinlich deutlich höher, aber viele Menschen hätten Angst, mit UN-Mitarbeitern zu sprechen. Viele würden mit Drohungen davon abgehalten, und so werde auch die Freilassung von Entführten oft nicht gemeldet.
Zivilschützer seit Suweida-Unruhen vermisst
Der Sprecher nannte als Beispiel Hamza Al-Amarin, einen Freiwilligen der Zivilverteidigung. Er werde seit dem 16. Juli vermisst.
Al-Amarin sei während der Unruhen in der Provinz Suweida im Einsatz gewesen, um Menschen in Sicherheit zu bringen. Dort kam es im Juli 2025 zu Angriffen und Kämpfen zwischen sunnitischen Beduinen-Clans und Angehörigen der drusischen Minderheit mit hunderten Toten.
In Syrien werden auch noch mehr als 100'000 Menschen vermisst, die während der Assad-Zeit verschwanden. Einige seien zu ihren Familien zurückgekehrt. Viele wüssten aber bis heute nicht, was mit ihren Angehörigen passiert sei, sagte der Sprecher. Syrien könne nur eine friedliche und sichere Zukunft haben, wenn alle Menschenrechtsverletzer zur Rechenschaft gezogen würden.










