Vor der UN-Weltnaturschutzkonferenz nächste Woche in China haben Umweltverbände von der Bundesregierung eine Anhebung der Finanzhilfe zum Erhalt der Artenvielfalt auf mindestens zwei Milliarden Euro pro Jahr gefordert. Global klaffe eine gewaltige Finanzierungslücke von geschätzten 700 Milliarden Euro, um den dramatischen Artenverlust und die rasante Zerstörung der Natur aufzuhalten, hiess es am Samstag in einer gemeinsamen Presseerklärung.
Vereinte Nationen
Das Symbol der UNO. - Keystone

«Industrienationen wie Deutschland haben mit ihrem enormen ökologischen Fussabdruck eine besondere globale Verantwortung», meinten die Verbände, darunter der Naturschutzbund, World Wide Fund for Nature, Bund für Umwelt und Naturschutz und Greenpeace.

Aktuell beteiligt sich Deutschland jährlich mit 800 Millionen Euro. Dem stünden rund 67 Milliarden Euro für umwelt- und naturschädigende Subventionen in Landwirtschaft und Fischerei gegenüber.

Die knapp 200 Vertragsstaaten der UN-Konvention für die biologische Vielfalt (CBD) kommen von Montag bis Freitag im südwestchinesischen Kunming zu einem vor allem online veranstalteten Treffen (Cop15) mit einigen Vertretern vor Ort zusammen. Sie wollen über ein neues Rahmenabkommen beraten - vergleichbar mit dem Pariser Abkommen zum Klimaschutz. Die Konferenz hatte schon im Oktober 2020 stattfinden sollen, war aber wegen der Pandemie verschoben und aufgeteilt worden.

Auf das Treffen nächste Woche folgen vom 17. bis 28. Januar in der Schweiz Verhandlungen, bevor die Strategie bei einem Präsenztreffen vom 25. April bis 8. Mai 2022 wieder in Kunming verabschiedet werden soll. Die Vereinbarung soll den dramatischen Verlust von Arten und ihrem Lebensraum bremsen. Allerdings waren auch schon früher ehrgeizige Ziele verfehlt worden.

Neben der Klimakrise bedrohe der Verlust der Artenvielfalt die Lebensgrundlagen der Menschen, warnten die Verbände. «Beide Krisen sind menschengemacht, befeuern sich gegenseitig und können nur gemeinsam gelöst werden.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RahmenabkommenSubventionenGreenpeaceUmweltNaturEuro