Türkei setzt Bohrungen vor Zypern fort – zweites Schiff im Einsatz
Die Türkei bohrt trotz EU-Warnungen weiterhin vor Zypern auf der Suche nach Erdöl. Nun kommt sogar ein zweites Schiff zum Einsatz.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Türkei ist vor Zypern auf der Suche nach Erdöl.
- Nun setzt das Land ein zweites Schiff dazu ein.
- Die EU droht der Türkei mit Strafmassnahmen.
Trotz wiederholter Kritik der EU setzt die Türkei die Suche nach Erdgas vor Zypern fort. Das türkisches Schiff «Barbaros», befindet sich seit Donnerstag östlich der Mittelmeerinsel. Dies geht aus NAVTEX-Navigationssicherheitswarnungen der türkischen Station Antalya vom Donnerstag hervor.
Ein anderes Bohrschiff, die «Yavuz», forscht nach Erdgas seit Monaten im Südwesten der Insel. Beide führen diese Suchen ohne die Genehmigung der Regierung in Nikosia durch. Die EU hat diese Aktionen verurteilt und droht der Türkei mit Strafmassnahmen.
Spannungen zwischen Ankara und Nikosia
Internationale Energieunternehmen hatten in den vergangenen Jahren Erdgasvorkommen unter dem Meeresboden vor Zypern entdeckt. Erste Bohrungen wurden im Auftrag der Regierung in Nikosia begonnen. Dies führte zu schweren Spannungen zwischen Ankara und Nikosia.
Die Türkei erkennt nämlich das EU-Land Zypern nicht an. Somit lehnt die Türkei die Suche nach Erdgas vor einer Lösung der Zypern-Frage und ohne Zustimmung der türkischen Zyprer ab. Ankara führt deswegen eigene Forschungen ohne die Lizenz der Regierung in Nikosia in der Region durch.