Auch mehr als zweieinhalb Jahre nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei gibt es praktisch jede Woche neue Razzien.
Flagge der Türkei weht im Wind.
Der islamistische Prediger Fethullah Gülen soll hinter dem Militärputsch von 2016 stehen. Nun fanden erneut Razzien statt. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Es kam zu neuen Grossrazzien gegen mutmassliche Anhänger der Gülen-Bewegung in der Türkei.
  • Die Behörden stellten Haftbefehle gegen 137 Verdächtig aus.

Die türkische Polizei ist heute Freitag mit neuen Grossrazzien gegen mutmassliche Anhänger der Gülen-Bewegung vorgegangen, die von Ankara für den gescheiterten Militärputsch von Juli 2016 verantwortlich gemacht wird.

Die Staatsanwaltschaften in Istanbul, Konya und Ankara stellten im Zuge verschiedener Ermittlungen Haftbefehle gegen 137 Verdächtige aus, wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu und der Nachrichtensender NTV berichteten.

Razzien beinahe jede Woche

Die Razzien fanden demnach in 30 Provinzen statt und richteten sich unter anderem gegen die vermutete «Infiltrierung» des Militärs durch die Gülen-Bewegung. So wurden in der zentralanatolischen Provinz Konya 60 Verdächtige gesucht, die eine führende Stellung in der islamischen Bruderschaft gehabt haben sollen und im Kontakt mit aktiven Soldaten gewesen sein sollen. In Ankara wurden laut Anadolu 35 aktive und frühere Marinesoldaten gesucht.

Die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft der Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen vor, Militär, Polizei, Justiz und Verwaltung unterwandert zu haben, um die Macht im Staat zu unternehmen. Seit dem Putschversuch wurden daher zehntausende mutmassliche Gülen-Anhänger aus dem Staatsdienst entlassen oder inhaftiert. Auch mehr als zweieinhalb Jahre danach gibt es praktisch jede Woche neue Razzien.

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