Seit vergangenem Jahr dürfen saudische Frauen Auto fahren, auch Konzerte und Kinos sind erlaubt. Nun öffnet sich das Land auch mehr für den Tourismus.
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Riad bei Nacht: In Saudi-Arabien wird dieses Jahr der G20-Gipfel stattfinden. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das erzkonservative Königreich Saudi-Arabien öffnet sich für ausländische Gäste.
  • Es will nun Touristen anziehen.
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Besucher aus 49 Ländern können künftig ohne vorheriges Visum in das Königreich reisen, wie die Behörden in Riad mitteilten. «Die Öffnung Saudi-Arabiens für internationalen Tourismus ist ein historischer Augenblick für unser Land». Dies sagte der Chef der Tourismuskommission, Ahmed al-Chatib.

Bis 2030 wolle man die Zahl der internationalen und heimischen Besucher auf 100 Millionen pro Jahr steigern. Das teilte die Tourismuskommission am Freitag in Riad mit. Besucher dürfen nach offiziellen Angaben 90 Tage am Stück im Land bleiben.

Visa für Tourismus

Saudi-Arabien ist für Touristen bislang schwer zugänglich. Visa werden gewöhnlich nur für kurze Geschäftsreisen, islamische Pilgerreisen oder Besucher mit Angehörigen in dem Wüstenstaat vergeben. Touristen konnten in der Vergangenheit jedoch schon in organisierten Reisegruppen und mit einem vorherigen Visum einreisen.

Mit den neuen Regeln erhofft sich das erzkonservative sunnitische Königreich mehr Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft. Nach eigener Aussage will Riad seine Abhängigkeit vom Ölhandel reduzieren. Im Zuge der Programms «Vision 2030» will das Königreich seine Wirtschaft umbauen. Der Tourismussektor soll dabei ein wichtiger Baustein sein.

Bestimmte Orte bleiben Touristen jedoch weiter verschlossen. So ist nicht-muslimischen Gästen der Besuch der für Muslime heiligen Stätten Mekka und Medina verboten. Von den Behörden in Riad hiess es zudem, ausländische Besucherinnen dürften keine «unanständige» Kleidung tragen.

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