Der oberste Gerichtshof im Iran hat das umstrittene Todesurteil für einen international renommierten Mediziner bestätigt.
Ahmad-Resa Dschalali (l.) mit seiner Familie.
Ahmad-Resa Dschalali (l.) mit seiner Familie. - Iran Focus
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Der oberste Gerichtshof im Iran bestätigt das Todesurteil für einen international renommierten Mediziner, Ahmad-Resa Dschalali.
  • Dschalali hatte gestanden, dem israelischen Geheimdienst Informationen über das iranische Atomprogramm übermittelt zu haben.

Der iranisch-schwedische Wissenschaftler Ahmad-Resa Dschalali habe gestanden, streng geheime Dokumente über das iranische Nuklear- und Verteidigungsprogramm sowie Informationen über iranische Atomwissenschaftler an ausländische Geheimdienste weitergegeben zu haben. Das teilte Generalstaatsanwalt Abbas Dschafari Dolatabadi am Montag mit.

Dafür habe er sowohl Geld als auch die schwedische Staatsangehörigkeit erhalten, erklärte der Generalstaatsanwalt nach einem Bericht der Nachrichtenagentur ISNA. Wann die Hinrichtung stattfinden soll, sagte Dolatabadi nicht.

Unfaires Verfahren

Dschalali, der eigentlich in Schweden lebt und in Italien und Belgien gearbeitet hat, war im April 2016 während eines Heimatbesuches verhaftet worden. Amnesty International kritisiert, er sei in einem äusserst unfairen Gerichtsverfahren zum Tode verurteilt worden. Der Schuldspruch basiere auf Geständnissen basiert, die durch Drohungen und Folter erzwungen worden seien.

Zusammenarbeit mit Israel

Dschalali hatte vergangene Woche im Staatsfernsehen gestanden, dem israelischen Geheimdienst Informationen über das iranische Atomprogramm übermittelt zu haben. Ihm wird auch vorgeworfen, mit seiner Zusammenarbeit für den Mossad israelischen Agenten geholfen zu haben, zwei iranische Atomwissenschaftler zu ermorden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Amnesty International