Tiktok-Trend: 13-Jährige hungern wegen Kult um K-Pop-Star
Das Wichtigste in Kürze
- Ein neuer Trend erobert die Welt der K-Pop-Fans: der ästhetische Wonyoungismus.
- Mit pinken Schleifen, guten Noten und viel Sport soll man sein bestes Ich sein.
- Leider gehören zu diesem Trend auch unrealistische Erwartungen und Essstörungen dazu.
Porzelanhaut, rosig glänzende Lippen, mädchenhafte Röckchen, Schleifen im seidenweichen Haar: «Wonyoungismus» erobert die Online-Welt der K-Pop-Fans. Der Trend ist nicht nur ästhetisch sehr ausgeprägt, sondern kommt auch mit einem Lebensstil-Ideal. Gute Noten, eine lange Morgenroutine und regelmässig Sport treiben sind essenziell – was problematisches Essverhalten glorifizieren kann.
Benannt ist der Trend nach dem 19-jährigen K-Pop-Idol Jang Won-Young, Mitglied der Girlgroup IVE. Mit über 11 Millionen Instagram-Followern ist Won-Young und ihr Stil ein Vorbild für ihre Fans geworden. Das Ziel ist es, scheinbar mühelos perfekt auszusehen, schreibt «Daily Beast».
Der Trend sollte dabei helfen, das eigene Leben zu optimieren und auch selbstsicherer zu werden. Aber: Viele Beiträge konzentrieren sich auf dünne Frauen und geben spezifische Empfehlungen zur Gewichtsabnahme. Eine problematische Botschaft schwingt mit dem scheinbar rosigen Leben mit: Um erfolgreich zu sein und schön auszusehen, muss man auch dünn sein.
Viele Anhänger des Wonyoungismus sind minderjährig – einige sogar erst 13 Jahre alt. Diese würden von solchen Botschaften besonders leicht beeinflusst, warnt Paar- und Familientherapeutin Jennifer Whang.
13-jährige Fans: Essstörungen beginnen oft in der Kindheit
Essstörungen könnten bereits in der Kindheit beginnen, sagt sie zu «Daily Beast». Oft würden von den betroffenen Kindern nicht als gefährlich aufgefasst. Warnsignale seien ein Zwang zum täglichen Sport oder Stress wegen des Essens.
Won-Young selbst hat nie explizit zum Wonyoungismus ermutigt oder dessen spezifische Gewohnheiten empfohlen. Sie hat sogar in einem Livestream 2021 ihre minderjährigen Fans vor Diäten gewarnt. Das Problem liegt bei Followern, die selber Content zum Thema machen.
Doch auch innerhalb der Community wird auf die unrealistischen Erwartungen des Trends hingewiesen. Einige posten Inhalte zur «Body Positivity» und vielfältiger Ernährung. Andere heben die unrealistischen Erwartungen hervor, die mit dieser «perfekten Ästhetik» einhergehen.