Schwere Kämpfe in Libyen: Zahl der Todesopfer auf 55 gestiegen
Der Bürgerkrieg in Libyen hat weitere Todesopfer gefordert. Offiziellen Angaben zufolge seien mindestens 55 Menschen bei einer Eskalation der Gewalt gestorben.

Das Wichtigste in Kürze
- Im bürgerkriegsgebeutelten Libyen sind die schwersten Kämpfe seit Jahren ausgebrochen.
- Bei den Auseinandersetzungen in Tripolis starben offiziellen Angaben zufolge 55 Menschen.
- Laut Innenministerium habe sich die Lage wieder beruhigt.
Bei den schwersten Kämpfen im Bürgerkriegsland Libyen seit Monaten ist die Zahl der Todesopfer auf 55 gestiegen. Das sagte der Sprecher des libyschen Zentrums für Notfallmedizin dem Fernsehsender Al-Ahrar am Mittwoch. Zudem seien etwa 150 Menschen verletzt worden.

Zahlreiche Menschen seien in Sicherheit gebracht worden, die durch Kämpfe in Wohngebieten der Hauptstadt Tripolis eingekesselt waren. Die Lage habe sich seit Dienstagabend wieder entspannt und am Mittwoch hätten Geschäfte auch wieder geöffnet.
Flugverkehr zeitweise eingestellt
Die Gefechte waren am Montagabend ausgebrochen, nachdem eine Miliz den Kommandeur der sogenannten 444. Brigade festnahm. Diese ist mit dem Innenministerium in Tripolis verbündet.
Der Flugverkehr am Flughafen der Hauptstadt und der Unterricht an der Universität wurden vorübergehend ausgesetzt. Der Unterricht sollte am Samstag weitergehen.

In Libyen war nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. In dem ölreichen Staat ringen bis heute unzählige Milizen um Macht und Einfluss. Der Konflikt wird durch ausländische Staaten zusätzlich befeuert.
Derzeit kämpfen zwei verfeindete Regierungen in dem Land um die Macht. Alle diplomatischen Bemühungen, den Konflikt friedlich beizulegen, scheiterten bisher.