Die USA, Grossbritannien und Frankreich hatten in der Nacht zum Samstag Ziele in Syrien angegriffen. Nun meldet sich die Gegenseite zu Wort: Syrien, Russland und der Iran.
Schickt die Auszeichnung gleich selbst zurück zum Absender: Baschar al-Assad.
Schickt die Auszeichnung gleich selbst zurück zum Absender: Baschar al-Assad. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Angriff in Syrien sprechen Syrien sowie seine verbündeten Staaten.
  • Sie zweifeln die Motive für die Militäraktion an und sehen einen Verstoss gegen internationales Recht.

Syrien hat den Angriff der drei Westmächte auf das Land als «offenen Verstoss» gegen internationales Recht «auf Schärfste» kritisiert. Das Aussenministerium in Damaskus forderte die internationale Gemeinschaft am Samstag in einer Mitteilung dazu auf, die «Aggression» zu verurteilen. Diese heize die Spannungen in der Welt an und stelle eine Bedrohung für Frieden und Sicherheit dar.

Der Angriff sei zeitgleich mit der Ankunft der Ermittlungskommission der Organisation für das Verbot mit Chemiewaffen (OPCE) in Syrien erfolgt. Ziel des Angriffs sei es gewesen, deren Arbeit zu behindern, die Ergebnisse vorweg zu nehmen und Druck auf sie auszuüben. Die Ermittler sollen herausfinden, ob vor einer Woche in der Stadt Duma in der Region Ost-Ghuta Giftgas eingesetzt wurde.

Zum Video schrieb das Präsidentenbüro: «(Guten) Morgen der Standhaftigkeit». Andere Personen sind nicht zu sehen. Assad gibt auch keinen Kommentar ab. Wann das Video gefilmt wurde, ist un

Nach dem Angriff der Westmächte auf Syrien gibt sich die Führung in Damaskus unbeugsam. Das syrische Präsidentenbüro verbreitete am Samstagmorgen über die sozialen Medien ein acht Sekunden langes Video, das zeigt, wie Staatschef Baschar al-Assad den Eingang zum Präsidentenpalast betritt. In der Hand hält der mit Anzug und Krawatte bekleidete Machthaber eine Aktentasche.

Iran sieht Verstoss gegen internationale Vorschriften

Auch der Iran verurteilt die Angriffe der USA, Frankreichs und Grossbritanniens scharf. Das war ein klarer Verstoss gegen internationale Vorschriften und die territoriale Integrität Syriens, wie es am Samstag in einer Presseerklärung des Aussenministeriums in Teheran hiess. Der Iran verurteile jeglichen Einsatz von chemischen Waffen. Das Thema hätte aber nicht als Vorwand für militärische Angriffe auf einen Mitgliedstaat der Vereinten Nationen benutzt werden sollen, teilte das Aussenministerium der Nachrichtenagentur Isna zufolge mit.

Iran
Irans Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif. - Keystone

Russland fordert Bedachtsamkeit

Auch Russland wirft den USA, Frankreich und Grossbritannien vor, mit ihrem Angriff auf Syrien den Friedensprozess zu gefährden. Der Angriff sei genau jetzt geschehen, als Syrien endlich eine echte Chance auf Frieden bekommen habe, schrieb die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, am Samstag. Es gebe weiterhin keine Beweise für den mutmasslichen Giftgasangriff auf die Stadt Duma, schrieb Sacharowa.

Am Freitag haben die USA, Frankreich und Grossbritannien tatsächlich Ziele in Syrien angegriffen.
Am Freitag haben die USA, Frankreich und Grossbritannien tatsächlich Ziele in Syrien angegriffen. - Keystone

Ein weiterer ranghoher russischer Verteidigungspolitiker fordert harte Gegenmassnahmen. «Solche Handlungen sind ein Verbrechen gegen die Welt und die Menschheit. Das erfordert harte Massnahmen», sagte Viktor Bondarew, Ausschussvorsitzender des russischen Föderationsrates für Verteidigung und Sicherheit, am Samstag in Moskau.

Ein weiterer ranghoher russischer Verteidigungspolitiker fordert harte Gegenmassnahmen. «Solche Handlungen sind ein Verbrechen gegen die Welt und die Menschheit. Das erfordert harte Massnahmen», sagte Viktor Bondarew, Ausschussvorsitzender des russischen Föderationsrates für Verteidigung und Sicherheit, am Samstag in Moskau. Gleichzeitig müssten diese jedoch angemessen und durchdacht sein. So sollten diese Schritte nicht nur von Russland, sondern auch von der Weltgemeinschaft kommen.

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