Saudi-Arabien weist die Berichte über einen Luftangriff auf ein Gefängnis im Jemen zurück. Dass es unter den Gefangenen Opfer gab, sei «unwahr».
Jemen Luftangriff
Jemeniten inspizieren die Schäden an einem Gebäude nach einem Luftangriff. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag wurde im Jemen ein Gefängnis bombardiert.
  • Dabei wurden mindestens 70 Menschen getötet und 138 weitere verletzt.
  • Riad weist die Berichte über den Luftangriff zurück.

Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition hat Berichte über einen Luftangriff auf ein Gefängnis im Bürgerkriegsland Jemen mit Dutzenden Toten zurückgewiesen. Der Vorwurf, es habe unter den Gefangenen Opfer gegeben, sei «unwahr». Dies erklärte ein Militärsprecher, wie die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Samstag meldete. Es handele sich bei den Anschuldigungen vielmehr um die übliche «Verblendungstaktik» der jemenitischen Huthi-Rebellen.

Bei der Bombardierung in der von den Huthis kontrollierten Stadt Saada wurden am Freitag mindestens 70 Menschen getötet. 138 weitere wurden dabei verletzt. Dies laut den Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF).

Konflikt im Jemen wieder verschärft

Luftangriffe gab es auch in anderen Gebieten des Bürgerkriegslandes. Lokalen Medien zufolge kam es deshalb zu einem weitgehenden Ausfall des Internets.

Luftangriffen im Jemen
Bei dem Luftangriff im Norden von Jemen gab es Dutzende Tote. - dpa

Die Huthi-Rebellen hatten 2014 weite Teile des Jemen überrannt, darunter die Hauptstadt Sanaa. Saudi-Arabien führt seit 2015 mit anderen Ländern auf der Seite der international anerkannten Regierung einen Militäreinsatz gegen die Huthis. Das sunnitische Königreich sieht in ihnen einen Verbündeten seines schiitischen Erzfeindes Iran.

Der Konflikt um das bitterarme Land im Süden der Arabischen Halbinsel hatte sich in den vergangenen Tagen wieder verschärft. Bei einem mutmasslichen Drohnenangriff der Huthis im Emirat Abu Dhabi wurden vor einigen Tagen mindestens drei Menschen getötet. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sind Teil des saudischen Bündnisses.

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