Sechs Tote, 200 Verletzte und alle Forderungen der islamistischen Demonstranten erfüllt: So endet eine drei Wochen lange Blockade der pakistanischen Hauptstadt Islamabad durch Tausende Unterstützer einer religiösen Partei.
Eine Woche lang blockierten Tausende islamistische Demonstranten die pakistanische Hauptstadt Islamabad.
Eine Woche lang blockierten Tausende islamistische Demonstranten die pakistanische Hauptstadt Islamabad. - Keystone

Eine wochenlange Blockade der pakistanischen Hauptstadt Islamabad durch Tausende islamistische Demonstranten endet am Montagmorgen nach Medienberichten mit dem Rücktritt von Justizminister Zahid Hamid. Den hatten die Protestierer, die seit dem 8. November an der wichtigsten Einfallstrasse der Stadt ein «Sit-In» veranstaltet hatten, verlangt.

Sie warfen ihm Gotteslästerung vor: Er hatte den Text des Eides, den Parlamentarier ablegen müssen, ihrer Meinung nach zugunsten einer umstrittenen religiösen Minderheit, der Ahmadi, abgeändert. Ahmadis sind eine islamische Sondergemeinschaft, die in Pakistan nicht als Muslime anerkannt werden.

«Wir haben eine Vereinbarung mit der Regierung getroffen, und wir werden das Sit-In heute beenden», sagte der Sprecher der religiösen Partei Tehreek-i-Labaik Ya Rasool Allah (TLY), Pir Zubair Kasrui, der Deutschen Presse-Agentur. Verhaftete Demonstranten sollen freigelassen und die Fälle gegen se fallengelassen werden. Die Regierung scheint damit allen Forderungen der Demonstranten nachzugeben.

Am Samstag hatten rund 8000 Polizisten und Paramilitärs versucht, den Protest aufzulösen, der drei Wochen lang Hunderttausende Pendler aus den Nachbarstädten Islamabad und Rawalpindi schwer behindert hatte. Sie setzten Wasserwerfer, Tränengas und Gummigeschosse ein. Die Demonstranten warfen Steine und zündeten Autos und Reifen an. Sechs Menschen starben, rund 200 wurden verletzt. Aus Angst vor Eskalation wurde die Aktion abgebrochen.

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