In der tunesischen Hafenstadt Sfax wurden am Freitag und Samstag durch Razzien 200 Menschen an ihrer Flucht nach Europa gehindert.
Migranten warten darauf, von der Insel Lampedusa in Süditalien an andere Orte gebracht zu werden. - keystone

Die tunesischen Behörden haben nach eigenen Angaben Razzien durchgeführt, um Migrantinnen und Migranten von Überfahrten Richtung Europa abzuhalten. In der Hafenstadt Sfax seien am Freitag und Samstag mehr als 200 Menschen daran gehindert worden, in Boote Richtung Italien zu steigen, berichtete am Sonntag die staatliche Nachrichtenagentur TAP. Sechs Boote, die von Menschenschmugglern bereitgestellt waren, wurden konfisziert, wie die Agentur unter Berufung auf die Küstenwache berichtete. Sicherheitskräfte versuchten nun, die Drahtzieher ausfindig zu machen.

Tunesien ist eines der Haupttransitländer für Migrantinnen und Migranten aus Afrika, die nach Europa wollen.

Von der Leyen und Meloni besuchen Lampedusa

Von Sfax zur italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa sind es nur rund 190 Kilometer. Auf der winzigen Insel waren zuletzt innerhalb eines Tages mehr als 5000 Migrantinnen und Migranten angekommen. Am Sonntag besuchten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni die Insel.

Die EU hatte mit Tunesien im Gegenzug für Finanzhilfen im Sommer vereinbart, dass die dortigen Sicherheitsbehörden stärker gegen Schlepper und das Ablegen von Booten vorgehen sollten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Ursula von der LeyenTAPEU