Im Iran wird derzeit dem Rapper Tumadsch Salehi der Prozess gemacht. Er wurde vergangenen Monat wegen der Proteste gegen die Regierung verhaftet.
iran todesurteil
Iraner protestieren nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Teheran gegen das Regime. - Uncredited/AP/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen seiner Teilnahme an Protesten wurde der iranische Rapper Tumadsch Salehi verhaftet.
  • Nun wird ihm in der Millionenstadt Isfahan der Prozess gemacht.
  • Er hatte die islamische Führung zuvor stark kritisiert.

Im Iran hat ein Prozess gegen den prominenten Musiker Tumadsch Salehi begonnen. Dieser wurde während der bis heute dauernden Proteste im vergangenen Monat verhaftet. Die Verhandlung in der Millionenstadt Isfahan solle hinter verschlossenen Türen geführt werden. Das hiess es am Samstag auf dem Telegram-Kanal des Rappers.

Salehi werden gemäss islamischer Rechtsauffassung «Krieg gegen Gott» und «Korruption auf Erden» vorgeworfen. Beide Vorwürfe können ein Todesurteil nach sich ziehen. Von offizieller Seite gab es zunächst keine Bestätigung für den Beginn des Prozesses.

Iran
Im Iran protestieren viele Menschen gegen das herrschende Mullah-Regime. Den Demonstranten drohen harte Strafen.(Symbolbild) - keystone

Der Rapper war vor rund vier Wochen festgenommen worden. Zuvor hatte er sich mit der Protestbewegung solidarisiert und die politische Führung kritisiert.

Staatsmedien veröffentlichten dann ein Video, das den Rapper mit verbundenen Augen zeigen soll. Der gezeigte Mann entschuldigt sich darin für seine Worte. Familienangehörige werfen den Behörden vor, Salehi im Gefängnis gefoltert zu haben.

Proteste nach Tod von Mahsa Amini

Seit mehr als zwei Monaten demonstrieren Zehntausende gegen den autoritären Regierungsstil und die Islamische Republik. Auslöser war der Tod der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie starb am 16. September im Polizeigewahrsam. Zuvor war sie von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstossen haben soll.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

KorruptionRegierungMusikerKriegTod