In der Demokratischen Republik Kongo haben 73,3 Prozent der Bevölkerung für Präsident Félix Tshisekedi gestimmt. Die Opposition fordert Neuwahlen.
Ein Anhänger des Präsidentschaftskandidaten Martin Fayulu ergibt sich den Sicherheitskräften bei Zusammenstössen mit Anhängern vor dem Hauptquartier seiner Partei in Kinshasa, Demokratische Republik Kongo, Mittwoch, 27. Dezember 2023. - keystone

Bei der Präsidentenwahl in der Demokratischen Republik Kongo hat sich Amtsinhaber Félix Tshisekedi nach dem provisorischen Ergebnis klar durchgesetzt. Wie die Wahlkommission am Sonntag mitteilte, erhielt der als pro-westlich geltende Politiker 13,2 Millionen Stimmen. Das seien 73,3 Prozent der abgegebenen Stimmen. Das offizielle Endergebnis wird durch das Verfassungsgericht des zweitgrössten afrikanischen Landes bekanntgegeben.

Bereits vor der Bekanntgabe des vorläufigen Ergebnisses der Wahl vom 20. Dezember forderten am Sonntag neun Oppositionskandidaten Neuwahlen und erklärten, das Ergebnis der Wahlkommission nicht anerkennen zu wollen. Sowohl in Kinshasa als auch in einer Reihe anderer Städte vor allem im Osten des Landes wurden im Zusammenhang mit der Wahl Demonstrationen erwartet.

Unregelmässigkeiten bei der Wahl kritisiert

Tshisekedi waren bei der Wahl im zweitgrössten Land Afrikas die grössten Chance eingeräumt worden – auch, weil es der Opposition nicht gelungen war, sich auf einen gemeinsamen Kandidaten zu einigen. Er hatte zu Beginn seiner ersten Amtszeit angekündigt, das Land in ein afrikanisches Deutschland verwandeln zu wollen. Der als aussichtsreichste Gegenkandidat geltende Geschäftsmann Moise Katumbi und acht weitere Kandidaten kritisierten am Sonntag bei einem gemeinsamen Auftritt Unregelmässigkeiten bei der Wahl und forderten Neuwahlen mit einer «unabhängigen Wahlkommission».

Zur Wahl waren etwa 44 Millionen Menschen aufgerufen. Das rohstoffreiche zentralafrikanische Land, das so gross ist wie Westeuropa, hat insgesamt 100 Millionen Einwohner. Gewählt wurden auch die Abgeordneten des Nationalparlaments sowie der regionalen Parlamente in den Provinzen des Landes sowie Kommunalvertreter. In vielen Wahllokalen konnte jedoch wegen fehlender Wählerlisten, defekter Wahlmaschinen oder anderer Probleme nicht am eigentlichen Wahltag abgestimmt werden, sodass die Abstimmung kurzfristig verlängert werden musste und insgesamt an mehreren Tagen gewählt wurde.

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