Bei Studentenprotesten in Istanbul sind erneut zahlreiche Studenten festgenommen worden. Die 52 Betroffenen hätten ihrerseits am Freitag gegen Festnahmen vom Vortag demonstriert, sagte der Anwalt Gökhan Soysal der Deutschen Presse-Agentur.
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Menschen in einer Istanbuler Shoppingstrasse. - keystone

Sie hätten sich aus Solidarität vor dem Gerichtsgebäude versammelt, in dem die anderen Studierenden ihre Aussagen zu Protokoll gaben. In den sozialen Medien wurden Videos geteilt, die Polizisten etwa dabei zeigten, wie sie Menschen zu Boden drückten und sie mit Kabelbindern fesselten.

Am Donnerstag waren der Anwältin Seher Dursun zufolge 24 Menschen im Rahmen von Protesten auf dem Campus der renommierten Bogazici-Universität in Istanbul und im angrenzenden Stadtteil Bebek festgenommen worden. Die Polizei hatte sich nach Berichten unter anderem an Regenbogenflaggen gestört, die während eines Protestmarschs am Campus zu sehen waren, und den Demonstranten untersagt, diese zu zeigen. Die bunte Regenbogenflagge ist für viele Menschen ein Symbol für die Akzeptanz einer Vielfalt von sexuellen Orientierungen und Gender-Identitäten.

Studierende und Akademiker der Bogazici-Universität sowie Unterstützer protestieren seit Anfang Januar gegen den neuen Direktor Melih Bulu. Er steht der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP nahe und wurde von Präsident Recep Tayyip Erdogan eingesetzt.

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