Kriminelle Banden haben in Haiti sechs Polizisten getötet. Dies hat zu erheblichen Protesten auf der Karibikinsel geführt.
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In Haiti hat die Ermordung von Polizisten zu Protesten geführt. EPA/Johnson Sabin - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Haiti haben kriminelle Banden sechs Polizisten getötet.
  • Dies hat zu schweren Protesten in der Hauptstadt Port-au-Prince geführt.
  • Die UNO warnt vor einer ausser Kontrolle geratenen Lage.

Die brutale Ermordung von sechs Polizisten durch kriminelle Banden hat in Haiti Proteste ausgelöst. Laut der UNO ist Lage in dem Karibikstaat zunehmend ausser Kontrolle.

Am Donnerstag marschierten Zivilisten sowie Kollegen der Getöteten durch die Hauptstadt Port-au-Prince. Sie prangerten die explodierende Gewalt in dem Karibikstaat an. Einige der Protestierenden versuchten auch, das Amtsgebäude von Ariel Henry, dem Staatschef, zu stürmen.

Andere Demonstranten wiederum rannten auf die Start- und Landebahn des internationalen Flughafens und sorgten so für die Störung des Flugbetriebes. Viele Strassen in Port-au-Prince waren durch Barrikaden versperrt.

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Haiti hat ein Problem mit kriminellen Banden. - keystone

Am Mittwoch hatten kriminelle Banden in Liancourt im Norden des Landes das Hauptquartier der Polizei angegriffen und sechs Polizisten getötet. Einige der Opfer seien regelrecht «hingerichtet» worden, berichtete ein Polizeivertreter im Radio.

UNO warnte vor Lage in Haiti

Erst Anfang der Woche hatte die UNO vor der ausser Kontrolle geratenen Lage in Haiti gewarnt. Die Bandengewalt habe «ein Ausmass erreicht, wie es seit Jahrzehnten nicht mehr der Fall war», sagte die UN-Sondergesandte La Lime.

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Der Regierungschef von Haiti, Ariel Henry. - AFP/Archiv

Regierung und Sicherheitskräfte seien nicht in der Lage, die Situation in den Griff zu bekommen. Angesichts der Lage forderte die Sondergesandte erneut eindringlich die Entsendung einer internationalen Eingreiftruppe.

Helen La Lime äusserte sich anlässlich der Vorstellung eines UN-Berichtes zur Lage in dem Karibikstaat. Demnach nahmen Morde und Entführungen im vierten Jahr in Folge zu. 2022 wurden demnach 2183 Morde gezählt, ein Drittel mehr als im Jahr davor. Die Zahl der Entführungen habe sich im selben Zeitraum auf 1359 verdoppelt, das seien im Durchschnitt vier pro Tag.

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