Philippinen: Taifun Kalmaegi fordert mindestens 140 Menschenleben
Der Taifun Kalmaegi hat auf den Philippinen verheerende Schäden verursacht und mindestens 140 Menschen das Leben gekostet. Der Notstand wurde ausgerufen.

Der philippinische Präsident Marcos Jr. hat den nationalen Notstand ausgerufen, nachdem Taifun «Kalmaegi» Teile des Landes verwüstet hat. Dies erlaube der Regierung schnellere Auszahlung von Hilfsgeldern und verhindere Lebensmittelhortung.
Wie der Deutschlandfunk berichtet, sind jüngsten Behördenmeldungen zufolge mindestens 140 Menschen durch den Sturm umgekommen. Über 120 würden noch vermisst.
Haupttodesursache sei das Ertrinken infolge der Überschwemmungen durch den Taifun, so die «Tagesschau». Fast zwei Millionen Menschen seien von den Folgen der Katastrophe betroffen, darunter 560'000 Vertriebene in Notunterkünften, meldet das Zivilschutzamt.
Schwere Schäden in zentraler Provinz
«Kalmaegi» führte zu sehr starken Regenfällen, meterhohen Fluten sowie Böen bis zu 195 km/h, besonders in der zentralen Provinz Cebu. Dort ist der Notstand ebenfalls erklärt worden; die Region Cebu kämpft zudem noch mit den Folgen eines Erdbebens im September.
Die lokale Regierung in Cebu spricht vom schlimmsten Taifunflutereignis der Provinzgeschichte. Rettungskräfte arbeiten rund um die Uhr, um Verschüttete zu bergen und Strassen wieder passierbar zu machen.
Beobachter warnen derweil vor einer weiteren Sturmbedrohung in den kommenden Tagen: Meteorologen erwarten, dass ein neuer Tropensturm die Philippinen bald erreicht. «Uwan», so die Befürchtung, könne sogar zu einem Supertaifun heranwachsen.
Was ist ein Taifun?
Ein Taifun ist ein tropischer Wirbelsturm im nordwestlichen Pazifik, gekennzeichnet durch Winde ab 118 km/h. Er entsteht über warmem Meerwasser ab 26,5 Grad, wodurch feuchte Luft aufsteigt und Wolken bildet.

Die Rotation der Erde lässt die Luft spiralförmig um ein ruhiges „Auge“ wirbeln, während rundherum heftige Winde toben. Taifune können hunderte Kilometer breit sein und mehrere Tage andauern. Sie verursachen starke Regenfälle, Sturmfluten und oft schwere Zerstörungen in betroffenen Regionen.
Jährlich bilden sich im Pazifik schätzungsweise 20 bis 30 Taifune, etwa ein Drittel erreicht Land und kann Schäden anrichten. Diese Stürme sind vergleichbar mit Hurrikanen im Atlantik oder Zyklonen im Indischen Ozean, unterscheiden sich nur regional in der Bezeichnung.












