In einer seltenen Aktion hat die palästinensische Polizei einen militanten Palästinenser getötet.
Israel
Palästinensische Polizisten bewachen einen Tatort. (Symbolbild) - Keystone

In einem seltenen Vorfall hat die palästinensische Polizei in der Nacht zum Donnerstag im Westjordanland einen militanten Palästinenser getötet. Nach Medienberichten handelte es sich um ein Mitglied der Terrororganisation Islamischer Dschihad in der Stadt Tulkarem. Nach Angaben der Polizei wurde aus einem Fahrzeug auf eine Polizeistation geschossen, daraufhin erwiderten die Beamten das Feuer.

Die Schüsse seien «Teil der Gesetzeslosigkeit in der Stadt», die auf das Konto Bewaffneter gehe, hiess es vonseiten der Polizei. In vielen palästinensischen Städten des Westjordanland, in denen die Autonomiebehörde für die Sicherheit zuständig ist, sind häufig schwer bewaffnete militante Kämpfer ungehindert unterwegs.

Die Sicherheitszusammenarbeit zwischen Israel und der Autonomiebehörde wurde zwar bereits mehrmals offiziell abgebrochen, geht aber hinter den Kulissen weiter.

Konflikt eskaliert: Angriff auf Hauptquartier

Der Islamische Dschihad verurteilte den Vorfall als Versuch der Palästinensischen Autonomiebehörde, gegen Kämpfer der Organisation in der Stadt vorzugehen. Nach dem tödlichen Vorfall schossen militante Palästinenser nach Medienberichten auf das Hauptquartier der Autonomiebehörde in Tulkarem. Dabei sei aber niemand zu Schaden gekommen.

Vor knapp zwei Wochen waren bei einem israelischen Militäreinsatz in dem Flüchtlingsviertel Nur Schams in Tulkarem nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah 14 Menschen getötet worden. Nach Angaben der Armee waren darunter mindestens zehn Bewaffnete.

Es seien acht gesuchte Verdächtige festgenommen, Sprengsätze entschärft und zahlreiche Gebäude durchsucht worden. Zudem seien eine Sprengstoffwerkstatt zerstört und zahlreiche Waffen beschlagnahmt worden, darunter auch Pistolen und M16-Sturmgewehre.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast sieben Monaten hat sich die Sicherheitslage im besetzten Westjordanland noch einmal deutlich verschärft.

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