Palästinensische Gefangene darf nicht zu Begräbnis der Tochter
Israel verweigert einer politischen Gefangenen laut einer Organisation für Häftlingshilfe die Teilnahme an der Beerdigung ihrer Tochter.

Das Wichtigste in Kürze
- Die palästinensische Parlamentsabgeordnete Chalida Dscharar ist Mitglied der militanten Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) und war 2019 als Mitglied eines Terrornetzwerkes festgenommen worden.
Die israelische Gefängnisbehörde habe einen Antrag zur Teilnahme an der Beerdigung abgelehnt, teilte die Organisation Addameer mit. Die Behörde äusserte sich am Dienstag auf Nachfrage nicht dazu.
Der Arbeitgeber von Dscharars Tochter Suha, die Nichtregierungsorganisation Al-Hak, informierte am Montag über den Tod der jungen Frau. Laut Medienberichten starb die 31-Jährige einen plötzlichen Herztod. Anschliessend forderte unter anderen der israelische Parlamentsabgeordnete Aiman Auda Israel dazu auf, der Mutter die Teilnahme an der Beerdigung am Dienstag zu ermöglichen. Nach Medienberichten erlaubte die Gefängnisbehörde ihr stattdessen ein Telefonat.
Chalida Dscharar sitzt laut den Berichten eine zweijährige Haftstrafe wegen der Mitgliedschaft in der PFLP ab. Demnach würde sie regulär in vier Monaten entlassen. Sie war bereits in der Vergangenheit mehrfach von israelischen Sicherheitskräften festgenommen worden, unter anderem wegen des Vorwurfs des Aufrufs zu Gewalt. Israel stuft die PFLP als Terrororganisation ein.
Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet hatte bei der Festnahme Dscharars und anderer PFLP-Mitglieder mitgeteilt, damit seien weitere Attentate verhindert worden. Zahlreiche Waffen seien sichergestellt worden. Zuvor waren PFLP-Mitglieder laut dem Schin Bet verantwortlich für einen tödlichen Anschlag im Westjordanland gewesen.