In Pakistan ist einer der mutmasslichen Drahtzieher der Anschlagsserie von Mumbai und Extremistenführer Zakiur Rehman Lakhvi festgenommen worden.
Sicherheitskräfte an einer Strassensperre in Kaschmir
Sicherheitskräfte an einer Strassensperre in Kaschmir - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Extremistenführer Zakiur Rehman Lakhvi wurde in Pakistan festgenommen.
  • Er soll hinter der Anschlagserie von Mumbai stehen.
  • Dabei wurden 175 Menschen getötet.

Zakiur Rehman Lakhvi sei am Samstag in der nordöstlichen Stadt Lahore in Gewahrsam genommen worden, sagte ein Sprecher der Anti-Terror-Abteilung der Polizei in der Provinz Punjab der Deutschen Presse-Agentur. Lakhvi werde vorgeworfen, eine Apotheke betrieben und unter anderem das dort eingenommene Geld zur Terrorismusfinanzierung verwendet zu haben.

Lakhvi gilt als einer der Anführer der verbotenen Terrorgruppe Lashkar-e-Taiba (LeT), die für die Anschlagsserie im indischen Mumbai im November 2008 verantwortlich sein soll. Dabei wurden 175 Menschen getötet, darunter 26 Ausländer und neun der Terroristen.

Aus Mangel an Beweisen freigelassen worden

Lakhvi wurde auch von den Vereinten Nationen als Terrorist eingestuft und nach den Anschlägen festgenommen, aber aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen. Im Februar 2020 verurteilte ein Gericht LeT-Gründer Hafiz Saeed wegen Terrorismusfinanzierung zu elf Jahren Haft.

LeT soll eine von mehreren dschihadistischen Gruppen sein, die gegen indische Truppen in der umstrittenen Region Kaschmir kämpfen. Indien und Pakistan beanspruchen beide Kaschmir für sich und kontrollieren jeweils einen Teil. Indien wirft Pakistan vor, islamistische Kämpfer im indischen Teil Kaschmirs zu unterstützen. Islamabad bestreitet das. Es gibt Vorwürfe, dass LeT von pakistanischen Geheimdiensten unterstützt wird.

Pakistan wird seit 2018 von der Financial Action Task Force (FATF) auf dessen «grauer» Beobachtungsliste als eines der Länder aufgeführt, die nicht genug gegen Terrorismusfinanzierung unternehmen. Bis Februar will die internationale Arbeitsgruppe gegen Geldwäsche mit Sitz in Paris darüber entscheiden, ob das südasiatische Land ausreichend Gegenmassnahmen ergriffen hat. Ansonsten droht die Aufnahme in die «schwarze Liste», was die Kreditaufnahme auf den Finanzmärkten deutlich erschweren würde.

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