Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat die Befehlshaber der Streitkräfte auf die Linie der herrschenden Arbeiterpartei eingeschworen. Kim habe bei einem erstmaligen «Workshop» für Kommandeure und politische Offiziere der Volksarmee in dieser Woche über «Versäumnisse in der Arbeit der Einheiten auf allen Ebenen und der politischen Kader» gesprochen, berichteten die Staatsmedien am Freitag. Er habe die Gründe genannt, warum es bei der Umsetzung der militärischen Linie und der Politik der Partei gehakt habe.
Kim Jong Un
Kim Jong Un winkt Militärangehörigen zu. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Volksarmee seien «die Streitkräfte der Partei und darum sollten sämtliche militärischen und politischen Aktivitäten den Willen, die Kraft und Stimme der Partei widerspiegeln», wurde Kim, der auch Oberbefehlshaber der Armee und Parteichef ist, zitiert.

In Südkorea wurde spekuliert, die Armee des autokratisch regierten Nachbarlands könnte unter anderem Anweisungen Kims nicht befolgt haben, wonach sie Lebensmittelreserven für die Bevölkerung freigeben sollte. Kim hatte im Juni sein Land auf eine schlechtere Versorgung vorbereitet.

Kim rief die Militärkader auf, sich auf «jede militärische Provokation der Feinde» vorzubereiten. Ohne Länder beim Namen zu nennen, sagte Kim, feindselige Kräfte würden ihre Kapazitäten für einen Angriff auf Nordkorea aufrüsten. Auch intensivierten sie ihre «Kriegsübungen». In Südkorea wurde das als Anspielung auf die gemeinsamen Sommermanöver der Streitkräfte der USA und Südkoreas verstanden.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Seoul diskutieren beide Seiten noch, wann und in welchem Umfang die Militärübungen, die normalerweise im August beginnen, stattfinden sollen. Seoul befürchtet, die Übungen könnten den Bemühungen um neue Verhandlungen mit Pjöngjang über sein Atomwaffenprogramm zuwiderlaufen. Beide Länder bestreiten den regelmässig gemachten Vorwurf Nordkoreas, ihre Manöver dienten Angriffsvorbereitungen.

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