Nordkorea hat seine diplomatischen Beziehungen zu Malaysia abgebrochen. Dies war die Reaktion auf ein «unverzeihliches Verbrechen» Seiten Malaysias.
Nordkorea
Die nordkoreanische Botschaft in Kuala Lumpur. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea hat die diplomatischen Beziehungen zu Malaysia gekappt.
  • Grund war die Auslieferung eines nordkoreanischen Staatsbürgers an die USA durch Malaysia.

Nordkorea hat am Freitag seine diplomatischen Beziehungen zu Malaysia abgebrochen und damit die einst guten Verbindungen zwischen beiden Ländern gekappt.

Pjöngjang reagierte mit dem Schritt auf die jüngste Auslieferung eines nordkoreanischen Staatsbürgers an die USA durch Malaysia. So berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Das nordkoreanische Aussenministerium bezeichnete die Auslieferung als «unverzeihliches Verbrechen», das in «blindem Gehorsam» unter dem Druck der USA erfolgt sei.

Malaysia, das seit 1973 diplomatische Beziehungen zu Pjöngjang unterhielt, erklärte am Freitag folgendes: Sie bedauern den Schritt «zutiefst» und fordern alle nordkoreanischen Diplomaten auf, das Land binnen 48 Stunden zu verlassen. «Malaysia verurteilt die Entscheidung als unfreundlich und nicht konstruktiv», hiess es in einer Erklärung.

Aussenministerium verteidigte Entscheid

Das malaysische Aussenministerium verteidigte die Entscheidung über die Auslieferung eines nordkoreanischen Staatsbürgers. Es warf Nordkorea vor, Druck ausgeübt zu haben, um in den Fall einzugreifen. Das Oberste Gericht in Malaysia hatte Anfang März die Auslieferung des 50-Jährigen an die USA erlaubt. Dieser wurde wegen des Vorwurfs der Geldwäsche angeklagt.

Beziehung verschlechterte sich mit Tot von Kim Jong Un's Bruder

Malaysia war einer der wenigen Verbündeten Nordkoreas. Jedoch nur bis der Bruder des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un vor vier Jahren ermordet wurde. Am Flughafen von Malaysia wurde er mit einem verbotenen Nervenkampfstoff getötet. Nach dem Anschlag hatten die Beziehungen zwischen beiden Ländern einen starken Dämpfer erlitten, schienen sich jedoch zuletzt wieder zu verbessern.

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