Nach einem möglichen Putschversuch im westafrikanischen Niger hat das Büro des Präsidenten der eigenen Garde mit einem Gegenangriff gedroht.
Mohamed Bazoum
Nigers Präsident Mohamed Bazoum bei einem Berlin-Besuch im Juli 2021. (Symbolbild) - Bernd von Jutrczenka/dpa Pool/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Niger gab es einen möglichen Putschversuch gegen den Präsidenten.
  • Daraufhin drohte dieser mit einem Gegenangriff.

In einer Mitteilung auf Twitter hiess es am Mittwoch: Die Armee und die Nationalgarde seien bereit, die Präsidentengarde anzugreifen, sollte diese sich nicht zurückziehen. Präsident Mohamed Bazoum und seiner Familie geht es nach Angaben des Büros gut.

Am Morgen hatte Nigers Präsidentengarde Medienberichten zufolge den Zugang zum Palast des Präsidenten gesperrt und Bazoum festgesetzt. Zudem hatte die Garde das Gebäude des nationalen Rundfunksenders umstellt. Berichten zufolge verhandelt Nigers Präsident derzeit mit Vertretern der Garde.

EU bekämpft Terrorismus im Niger

Ein Umsturz in Niger hätte weitreichende Folgen auch für Europa. Erst Ende vergangenen Jahres hatte die EU eine Militärmission im Niger beschlossen, um den Terrorismus in der Region zu bekämpfen.

Bereits 2021 kam es in dem westafrikanischen Land zu einem Putschversuch. Das geschah, als eine militärische Einheit versuchte, wenige Tage vor dem Amtsantritt Bazoums den Präsidentenpalast zu stürmen. Damals schlug die Präsidentengarde den Angriff jedoch zurück.

US-Regierung «zutiefst besorgt»

Die US-Regierung hat sich «zutiefst besorgt» über die jüngsten Entwicklungen in Niger gezeigt. Die Vereinigten Staaten verurteilten «aufs Schärfste jeden Versuch, die Funktionsfähigkeit der demokratisch gewählten Regierung Nigers unter der Führung von Präsident Bazoum zu behindern oder zu untergraben», teilte der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Mittwoch in Washington mit. Man fordere die Beteiligten der Präsidentengarde ausdrücklich dazu auf, das Staatsoberhaupt freizulassen und von Gewalt abzusehen.

Es sei noch nicht ganz klar, was genau passiert sei, betonte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Die US-Regierung beobachte die Entwicklungen «sehr, sehr genau».

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