Drohnenangriffe gegen Terroristen fordern zivile Opfer in Burkina Faso.
burkina faso
Burkina Faso wird seit Jahren von Gewalt erschüttert. (Archivbild) - AFP/Archiv

Bei Drohnenangriffen gegen islamistische Terroristen in Burkina Faso sind einer Recherche der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge zahlreiche Zivilisten getötet worden. Vergangenes Jahr zwischen August und November seien mindestens 60 Zivilisten getötet und verletzt worden, als Drohnen zwei Märkte und eine Beerdigung angriffen, teilte die Organisation am Donnerstag mit.

Sie stützt ihre Aussagen auf die telefonische und persönliche Befragung von 30 Personen, darunter 23 Zeugen der Angriffe sowie sieben Mitglieder nationaler und internationaler Nichtregierungsorganisationen.

Bei den Opfern soll es sich um Menschen aus Burkina Faso und dem angrenzenden Mali handeln. Für die Untersuchung der Vorfälle hätten HRW-Mitarbeiter ausserdem von Zeugen aufgenommene Fotos und ein Video sowie im Internet veröffentlichte Videos und Satellitenbilder analysiert, teilte Human Rights Watch mit.

Militär unter Beschuss

Die Menschenrechtler davon aus, dass das Militär die Angriffe mit in der Türkei hergestellten Bayraktar TB2-Drohnen durchführte, die jeweils bis zu vier präzise zielende, lasergelenkte Bomben abfeuern können.

Die Regierung hatte nach den Drohnenangriffen über staatlich kontrollierte Medien mitgeteilt, zahlreiche islamistische Kämpfer seien getötet worden. Angaben zu zivilen Opfern machte die Regierung damals nicht. HRW warf dem Militär vor, grosse Menschengruppen angegriffen zu haben und damit gegen das Kriegsrecht verstossen zu haben.

Das westafrikanische Burkina Faso liegt neben Mali und dem Niger in der Sahelzone und wird von bewaffneten Gruppen terrorisiert, die unter anderem mit den Terrormilizen Al-Kaida und Islamischer Staat verbündet sind. Das Grenzgebiet der drei Staaten gehört zu den gefährlichsten Regionen der Welt. Nach einem Putsch 2022 wird Burkina Faso von einer militärischen Übergangsregierung regiert.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Human Rights watchIslamischer StaatRegierungInternetStaat