Benjamin Netanyahu hat Vorbereitungen für die Evakuierung von Rafah angeordnet. Die Stadt sei die letzte Hochburg der Hamas – eine massive Operation sei nötig.
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Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat die Vorbereitungen für eine Evakuierung der Stadt Rafah angeordnet. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Netanyahu hat die Vorbereitung für die Evakuierung der Stadt Rafah angeordnet.
  • Eine «massive Operation» sei notwendig, um die verbliebenen Hamas-Gruppen zu zerschlagen.
  • Rafah sei die letzte Hochburg der Hamas – der Einmarsch scheint immer wahrscheinlicher.
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Inmitten der anhaltenden Spannungen im Gazastreifen hat Israels Premierminister Benjamin Netanjahu eine umfassende Militäroperation in der südlichen Stadt Rafah angekündigt.

Laut Netanyahu ist eine «massive Operation» notwendig, um die verbliebenen Einheiten der militanten Hamas-Gruppe zu neutralisieren. Er habe seine Sicherheitsbeamten beauftragt, einen Doppelplan vorzulegen: Um Zivilisten zu evakuieren und die verbleibenden militanten Hamas-Einheiten zu zerschlagen.

«Es ist unmöglich, das Kriegsziel der Eliminierung der Hamas zu erreichen, wenn vier Hamas-Bataillone in Rafah verbleiben.» Das liess er am Freitag über das Büro des Ministerpräsidenten mitteilen.

Die israelische Armee hat ihre Angriffe auf den Gazastreifen in den letzten Tagen intensiviert. Dabei hat sie sich insbesondere auf Rafah konzentriert. Die Stadt wird von Israel als letzte Hochburg der Hamas betrachtet und ein Einmarsch scheint nun immer wahrscheinlicher.

Rafah
Ambulanz am Grenzübergang Rafah zu Ägypten. - keystone

Netanyahu erklärte, er habe das Militär angewiesen, einen Plan zur Evakuierung der Bevölkerung von Rafah auszuarbeiten. Dieser «Doppelplan» soll sowohl die Sicherheit der Zivilbevölkerung gewährleisten als auch eine effektive militärische Operation ermöglichen.

Mögliche Auswirkungen auf die Region

Auf internationaler Ebene stösst das Vorgehen Israels jedoch auf Besorgnis. Die Vereinten Nationen berichten von über 1,3 Millionen palästinensischen Binnenflüchtlingen in Rafah – einer Stadt mit ursprünglich nur 200'000 Einwohnern. Ägypten äusserte Bedenken hinsichtlich eines möglichen Zustroms verzweifelter Palästinenser auf die Sinai-Halbinsel infolge einer massiven Militäroperation in Rafah.

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Ein zerstörtes Gebäude in Rafah, Gazastreifen, am 24. Oktober. - keystone

UN-Generalsekretär António Guterres warnte vor einer weiteren Verschlechterung der bereits katastrophalen Situation. «Die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens ist jetzt in Rafah zusammengepfercht und kann nirgendwo anders hin. Berichte, wonach das israelische Militär als nächstes Rafah angreifen will, sind alarmierend», schrieb er auf der Nachrichtenplattform X.

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Guterres betonte weiterhin, dass eine solche Aktion den humanitären Albtraum noch weiter verschärfen würde. Sie könne demnach möglicherweise weitreichende Konsequenzen für die gesamte Region haben.

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