Netanjahu bezeichnet Prozess gegen sich als Verfolgung

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Israel,

Israels Premier Netanjahu kritisiert den Korruptionsprozess gegen ihn als systematische Verfolgung.

Syrien
«Wir wollen ein anderes Syrien», sagte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. Zuvor bombardierte das Land mehrere Militärstützpunkte in Syrien. - Uncredited/Israeli Government Press Office/AP/dpa

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Korruptionsprozess gegen sich am Vorabend seiner ersten Anhörung vor Gericht als systematische Verfolgung seiner Person kritisiert. Es finde eine «brutale Hexenjagd» statt. Den Medien warf er bei einer Pressekonferenz vor, Lügen zu verbreiten.

Zugleich kündigte der 75-Jährige an, er werde sich gegen die Vorwürfe zur Wehr setzen. «Ich werde reden. Ich habe acht Jahre auf den Tag gewartet, die Wahrheit präsentieren zu können», sagte er vor Journalisten.

Die Sitzung mit drei Richtern soll in einem unterirdischen Saal des Tel Aviver Bezirksgerichts stattfinden. Sie war aus Sicherheitsgründen aus Jerusalem verlegt worden. Insgesamt zwölf Minister seines Kabinetts hatten wegen der kriegerischen Konflikte in der Region eine Verschiebung der Befragung Netanjahus gefordert. Die Justiz lehnte das ab. Es ist das erste Mal, dass ein amtierender Ministerpräsident in Israel vor Gericht steht. Der Prozess könnte Jahre dauern.

Prozessvorwürfe und vorsichtiger Optimismus bei Hamas-Gesprächen

Netanjahu ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, als Kommunikationsminister dem Telekom-Riesen Bezeq Vergünstigungen gewährt zu haben. Ausserdem soll er von befreundeten Milliardären Luxusgeschenke angenommen haben. «Es gab gar kein Verbrechen, deshalb haben sie sich eines ausgedacht», sagte Netanjahu.

Bei der ersten Pressekonferenz seit Monaten äusserte sich Netanjahu auch vorsichtig optimistisch über eine Vereinbarung mit der Hamas. Es gebe «bestimmte Entwicklungen», aber es sei noch zu früh zu sagen, ob es Ergebnisse geben werde. Die Hamas hatte mitgeteilt, dass sie wieder indirekt mit Israel über einen möglichen Austausch von Geiseln aus dem Gazastreifen gegen palästinensische Gefangene verhandele.

Kommentare

Amediesli

Ja er wird verfolgt…vom Gesetz. Ob er wohl irgendwann vom Gefängnis aus regiert? Wer nichts auf dem Kerbholz hat, muss sich auch nicht vor Verfolgung fürchten.

Nicole

Jeder Kriegstreiber muss sich vor Gericht früher oder später für seine Greueltaten verantworten. Der ganze Konflikt begann nicht erst am 7.10. sondern geht schon Jahrzehnte. Israel hat auch keine Gelegenheit ausgelassen die Palästinenser zu triezen. Schade wurde Isaak Rabin von einem ultra Orthodoxen umgebracht, denn sonst hätten wir heute eine ganz andere Situation.

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