Der inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny hat nach Streit in der russischen Opposition eine neue Chefin seiner Anti-Korruptions-Stiftung eingesetzt.
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Nawalny nahm per Videoschaltung am Gerichtstermin teil - AFP

Die 35 Jahre alte Maria Pewtschich, die sich seit Jahren mit dem Thema Bereicherungen im Machtapparat beschäftigt, werde den Posten als Politische Direktorin übernehmen, teilte die Organisation auf Twitter mit.

Pewtschich lebt im Exil. Sie löst Leonid Wolkow ab, der von dem Posten zurückgetreten war, nachdem er sich in einem Brief an die EU für die Aufhebung von Sanktionen gegen einzelne Russen ausgesprochen hatte.

Nawalny gilt trotz seiner Haft in einem Straflager als eigentlicher Oppositionsführer. Er warf Wolkow, der die Stiftung seit 2021 geleitet hatte, Fehler vor. Der prominente Oppositionelle soll trotzdem weiter in dem Team arbeiten. Seine Nachfolgerin war in den vergangenen Jahren massgeblich mitverantwortlich für Enthüllungsvideos über Bereicherung und Amtsmissbrauch führender russischer Politiker.

Wolkow geriet wegen eines Unterstützungsbriefes für den Oligarchen Michail Fridman in die Kritik. Mit Wie andere prominente Kremlgegner hatte er an die EU-Kommission appelliert, Fridman und andere Geschäftsleute von der Sanktionsliste zu streichen. Ziel war es demnach, die Oligarchen in Russland zu spalten und die Unterstützung für Putin zu brechen. Nawalny selbst liess über seine Unterstützer auf Twitter ausrichten, Wolkows Verhalten sei «politisch inkorrekt, technisch falsch und irreführend».

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