Sakia Wardak, afghanische Generalkonsulin in Indien, tritt nach Vorwürfen des Goldschmuggels von ihrem Amt zurück.
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Die Diplomatin Sakia Wardak, afghanische Generalkonsulin in Indien. - Twitter

Die afghanische Generalkonsulin in Indien, Sakia Wardak, ist nach Vorwürfen des angeblichen Goldschmuggels zurückgetreten. Sie und ihre Familie seien im vergangenen Jahr «zahlreichen persönlichen Angriffen und Verleumdungen» ausgesetzt gewesen, begründete sie den Schritt am Samstag auf der Plattform X (früher Twitter).

Indische Medien hatten zuvor berichtet, die Diplomatin sei Ende April am Flughafen der Millionenmetropole Mumbai mit 25 Kilogramm Gold aufgegriffen worden – das entspräche nach aktuellem Marktpreis einem Wert von fast zwei Millionen Euro. Das Gold sei beschlagnahmt worden, Wardak sei aufgrund ihrer diplomatischen Immunität aber einer Festnahme entgangen, hiess es in den Berichten weiter.

Wegen «anhaltender und koordinierter Angriffe» aufgegeben

Wardak ging in ihrer Erklärung nicht auf die Vorwürfe ein. Die «anhaltenden und koordinierten Angriffe» gegen sie hätten eine Grenze überschritten, schrieb die Diplomatin. Sie zeigten, mit welchen Herausforderungen Frauen in der afghanischen Gesellschaft konfrontiert seien, wenn sie sich «inmitten ständiger Propagandakampagnen um Modernisierung und positive Veränderungen bemühen». Wardak ist eigenen Aussagen zufolge die einzige Frau, die die afghanische Regierung im Ausland vertritt. Sie hoffe auf eine Zukunft, in der Frauen in Führungspositionen unterstützt und respektiert würden, schrieb sie weiter.

Die 58-Jährige wurde nach Angaben der Zeitung «Times of India» während der früheren afghanischen Regierung unter Präsident Aschraf Ghani zur Generalkonsulin ernannt. Nach der Machtübernahme der islamistischen Taliban im Jahr 2021 habe das Generalkonsulat seine Arbeit fortgesetzt und sich um die Belange afghanischer Staatsbürger in Indien gekümmert, obwohl das südasiatische Land die Taliban-Regierung nicht offiziell anerkenne.

Bei ihrer Machtübernahme hatten die Taliban zugesagt, moderater zu regieren. Ihre Regierung ist jedoch äusserst autoritär. International stehen sie vor allem wegen ihrer massiven Beschneidung von Frauenrechten in Kritik.

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