Nach Protesten am Istanbuler Flughafen bleiben 24 Arbeiter in Haft

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Türkei,

Bei einem Protest in der Türkei wurden 43 Bauarbeiter und Gewerkschaftler verhaftet. 19 von ihnen wurden zwischenzeitlich freigelassen.

Die türkische Stadt Istanbul liegt am Bosporus.
Die türkische Stadt Istanbul liegt am Bosporus. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Arbeiter streikten unter anderem gegen die gefährlichen Arbeitsbedingungen.
  • Laut des Verkehrsministeriums starben bislang mindestens 27 Arbeiter auf der Baustelle.

Nach den Arbeiterprotesten auf der Baustelle des neuen Istanbuler Grossflughafens sind immer noch 24 Bauarbeiter und Gewerkschafter in Haft. Wie die türkische Nachrichtenagentur DHA heute Mittwoch meldete, mussten am Dienstagabend 43 Demonstranten vor einem Gericht im Istanbuler Bezirk Gaziosmanpasa erscheinen. 19 von ihnen wurden freigelassen, 24 bleiben auf Anordnung des Gerichts in Haft. Die Baugewerkschaft Insaat Is-Sendikasi bestätigte die Zahlen.

Den Inhaftierten wird laut DHA Beschädigung öffentlichen Eigentums, Verletzung des Demonstrationsrechts und Widerstand gegen die Polizei vorgeworfen. Die Polizei hatte am Wochenende nach Gewerkschaftsangaben rund 500 Menschen festgenommen, die gegen die Arbeitsbedingungen auf der Baustelle protestiert hatten. Die meisten kamen wenig später frei.

Gefährlichen Arbeitsbedingungen

Am Freitag hatten die Sicherheitskräfte Tränengas gegen die Arbeiter eingesetzt, die aus Protest gegen die gefährlichen Arbeitsbedingungen und die schlechte Verkehrsanbindung der Baustelle in Streik getreten waren. Nach Angaben des Verkehrsministeriums starben bislang mindestens 27 Arbeiter auf der riesigen Baustelle, 13 der Todesfälle standen demnach in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Arbeit.

Der Flughafen ist ein Prestigeprojekt von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Die rund 36'000 Arbeiter stehen unter grossem Druck, den Flughafen bis Ende Oktober fertigzustellen, wenn er offiziell in Betrieb gehen soll. Der noch namenlose Megaflughafen am Schwarzen Meer soll dann den weiter südlich an der Küste des Marmara-Meeres gelegenen Atatürk-Flughafen ersetzen.

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