Nach «Erin»: Warum die Karibik so oft von Hurrikans getroffen wird
Die Karibik wird von Hurrikan «Erin» heimgesucht. Viele Inseln bereiten sich auf Notfälle vor. Doch warum trifft es immer wieder die Urlaubsregion?

Hurrikan «Erin» hat sich zu einem Sturm der höchsten Kategorie fünf entwickelt und bedroht gerade den Nordosten der Karibik. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 255km/h bewegt sich sein Zentrum nördlich an den Jungferninseln und Puerto Rico vorbei.
Bisher wurden derart starke Stürme im Atlantik zu diesem frühen Zeitpunkt erst vier Mal beobachtet. Normalerweise liegt der Höhepunkt der Saison erst Mitte September, wie die «Bild» berichtet.
Karibik bereitet sich auf Unwetter vor
«Erin» zog am Samstag mit knapp 25 km/h westwärts und befand sich dabei rund 235 Kilometer nordöstlich von Puerto Rico. Meteorologen erwarten, dass das Zentrum des Sturms über dem offenen Meer bleibt.
Dennoch müssen laut dem «Stern» mehrere Inseln mit gravierenden Folgen rechnen. In St. Martin, St. Barts sowie auf den Turks- und Caicosinseln wird heftiger Regen und die Gefahr von Erdrutschen prognostiziert.
Aus Sorge vor möglichen Schäden hat die US-Regierung vorsorglich über 200 Katastrophenhelfer nach Puerto Rico entsandt. Dort wurden bereits hunderte Notunterkünfte vorbereite
Wie entsteht ein Hurrikan im Atlantik?
Ein Hurrikan entsteht der «Welt» zufolge typischerweise über sehr warmem Ozeanwasser, wenn die Meerestemperatur über 26°C liegt. In der Passatwindzone entwickeln kleinere Störungen der Atmosphäre sogenannte tropische Tiefdruckgebiete.
Aus diesen formen sich schliesslich mächtige Wirbelstürme. Verstärkte Verdunstung und aufsteigende Luftmassen sorgen für weitere Energie, wodurch sich das System rasch intensivieren kann.

Diese Störungen bewegen sich mit den Passatwinden Richtung Westen über den Atlantik in Richtung Karibik. Die Rotationskraft der Erde (Corioliskraft) führt dazu, dass sich die Wolkenstrukturen spiralförmig organisieren und ein charakteristisches «Auge» bildet.
Warum trifft es immer wieder die Karibik?
Die Karibik liegt direkt im «Hurricane Alley», einer Region, in der die meisten tropischen Wirbelstürme des Atlantiks durchziehen. Das Zusammenspiel der warmen Ozeane, der feuchten Tropenluft und der Passatströmungen macht die Inselgruppen besonders anfällig.
Viele tropische Tiefdruckgebiete bewegen sich entlang der traditionellen Zugbahnen quer über den Atlantik direkt in das Karibische Meer. Ein weiteres Risiko entsteht durch die geringe topografische Höhe vieler karibischer Inseln.
Überschwemmungen, Sturzfluten und Schlammlawinen treten laut «aktion-deutschland-hilft» besonders häufig und verheerend auf. Auch weite Küstenabschnitte ermöglichen dem Sturm ungehinderte Ausbreitung.