Bei ihrem ersten Amtsbesuch in Myanmar hat die UN-Sonderbeauftragte Noeleen Heyzer den Juntaführer Min Aung Hlaing getroffen.
Demonstrierende in Yangon. Der Widerstand gegen die Junta in Myanmar reisst nicht ab. (Archivbild). Foto: --/AP/dpa
Demonstrierende in Yangon. Der Widerstand gegen die Junta in Myanmar reisst nicht ab. (Archivbild). Foto: --/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die UNO will im Chaos in Myanmar mit Gesprächen vermitteln.
  • UN-Sonderbeauftragte Noeleen Heyzer hat den Juntaführer Min Aung Hlaing getroffen.
  • Auch für die gestürzte Regierungschefin Aung San Suu Kyi will die UNO verhandeln.

UN-Generalsekretär António Guterres sei «äusserst besorgt über die Schwere der humanitären, sicherheitspolitischen, wirtschaftlichen und politischen Krise». Das teilte Heyzer nach ihrem Treffen am Mittwoch mit.

Man wolle konkrete Schritte vorschlagen, um den Konflikt und das Leiden der Menschen zu verringern. «Das Engagement der UN verleiht in keiner Weise Legitimität», betonte sie.

Myanmar versinkt nach Putsch im Chaos

Nach der Hinrichtung pro-demokratischer Aktivisten im Juli, die weltweit auf heftige Kritik stiess, forderte Heyzer den Juntaführer nun auf, ein Moratorium auf alle Exekutionen zu erlassen. Sie bekräftigte auch Guterres' Forderung, alle politischen Gefangenen freizulassen. Der Gefangenenhilfsorganisation AAPP zufolge wurden seit dem Putsch im Februar 2021 bereits rund 2200 Menschen getötet und mehr als 15 000 festgenommen.

Heyzer bat auch um ein Treffen mit der entmachteten Regierungschefin Aung San Suu Kyi, die in mehreren Fällen bereits zu insgesamt rund 17 Jahren Haft verurteilt wurde. «Ich bin zutiefst besorgt über die Gesundheit und das Wohlergehen von Aung San Suu Kyi in ihrer gegenwärtigen Situation und erbitte, dass sie bald nach Hause zurückkehren kann», sagte Heyzer demnach weiter.

Die 77-jährige Suu Kyi sitzt seit Juni in einem Gefängnis in Einzelhaft, nachdem sie im Zuge des Militärputsches zunächst unter Hausarrest gestellt worden war. Menschenrechtler sprechen von einem Schauprozess.

Suu Kyi wurde nach einem Putsch abgesetzt
Suu Kyi wurde nach einem Putsch abgesetzt - AFP/Archiv

Die Generäle begründeten den Umsturz mit angeblichem Betrug bei der Wahl im November 2020, die Suu Kyi klar gewonnen hatte. Beweise legten sie keine vor. Seither versinkt das frühere Birma in Chaos und Gewalt.

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